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News 1:87 Herpa Neuheiten Pkw

Willkommene Klischee-Klassiker

Ein Flügeltüren-SL gehört ins Programm, ein VW 1303 auch. Das erwarten die Fans von „ihrem“ Hersteller, und darum hat (nahezu) jeder derartige Mainstream-Klassiker. Herpa nun auch. Weil jeder Hersteller das gleiche Thema anders interpretiert, sind die Herpa-Modelle durchaus eine Alternative. Und für den Solo-Herpaisten sind sie ohnehin ein Muss.

Neben den drei Formneuheiten, den beiden Klassikern VW 1303 und Mercedes Flügeltürer und einem aktuellen Kleinbus, dem VW ID. Buzz, lieferte Herpa auch einige sehr interessante Farbvarianten bekannter H0-Miniaturen aus. In einem eigenen Bericht stellen wir einige aktuelle Lastwagenmodelle vor. Um den Rahmen nicht zu sprengen, bleibt dieser Artikel den Personenwagen vorbehalten.

Zwei Klassiker der Automobilgeschichte in jeweils zwei Farben, der VW 1303 „Superkäfer“ und der Mercedes 300 SL Flügeltürer. Modellautohersteller liefern in der ersten Tranche oftmals eher langweilige Farbvarianten aus, denn viele Sammler schlagen bei einer zweiten, bunteren Auflage gerne nochmals zu. das scheint auch bei Herpa die Überlegung zu sein.
Modellfotos: kr

Mittlerweile ist er immer öfter im Straßenbild zu sehen, der elektrisch angetriebene VW ID. Buzz, die Zulassungszahlen steigen zunehmend. Auch bei Herpa fährt der in Anlehnung an den VW T1 gestaltete Kleinbus vor, wobei hier die hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe schwarz lackiert sind. Dies fällt kaum auf und spart Formkosten, heutzutage ein wichtiger Faktor bei der Modellentwicklung. Die Scheinwerfer und die Rückleuchten sind, wie bei Herpa üblich, als transparente Bauteile eingesetzt, die zweifarbigen Felgen sind perfekt getroffen. Weitere Ausführungsvarianten, auch in Zweifarblackierung, werden folgen.

Urig sieht er schon aus, der VW ID. Buzz, hier in der Kleinbus-Version „People“. Die Scheinwerfer und die Rückleuchten, auch das schmale Lichtband, sind separat eingesetzt.

Steckbrief:

Herpa 421157 VW ID. Buzz People Karosserie candyweiß. IA schwarz. Beiliegende Seitenspiegel. UVP 18,95 €.

Der VW 1303, auch Superkäfer genannt, löste 1972 den VW 1302 ab. Markanteste Änderung war die gewölbte Frontscheibe, die aufgrund der in den USA ab August 1973 vermeintlich geltenden, verschärften Sicherheitsvorschriften eingeführt wurde. Diese sahen einen Mindestabstand zwischen Insassen und Windschutzscheibe vor. Doch Volkswagen hätte sich die Entwicklungskosten sparen können. Das US-Gesetz kam nicht zustande. Sehr auffällig waren die großen Rückleuchten, die schnell ihren Spitznamen weg hatten: Elefantenfüße. Lief der VW 1303 zunächst in Wolfsburg vom Band, so musste seine Produktion für die kurze Zeit, die ihm noch verblieb, nach Emden umziehen. Ab Sommer 1975 gab es den VW 1303 nur noch als Cabriolet.

Der VW 1303 Superkäfer zeigt alle Merkmale des großen Vorbilds. Zu flache Blinker auf den Kotflügeln und eine etwas arg schräg gestellte Ausstellscheibe trüben den positiven Gesamteindruck nicht. Die Seitenansicht zeigt, dass die Konstrukteure von Herpa ihre Sache sehr gut gemacht haben. Die Linienführung passt, und das ist bei einer Verkleinerung eines VW Käfer das Wichtigste.
Sowohl von vorne wie auch von hinten ist der neue VW Käfer von Herpa eindeutig als 1303 zu identifizieren. Über die Rückleuchtenbedruckung kann man geteilter Meinung sein.

Selten hat ein neues H0-Modellauto so viele Diskussionen im Internet hervor gerufen wie der VW 1303 von Herpa. Noch bevor irgendein Sammler das Modell in Händen hielt, wurde es nach Strich und Faden zerrissen. Wir ersparen uns, Details der leidigen Diskussionen hier wiederzugeben. Gut, es gibt einige kleine Kritikpunkte wie zu flach gravierte vordere Blinker, deutlich zu schräg angedeutete Ausstellfenster oder die vielleicht minimal zu breiten Türfugen.  Auf jeden Fall aber hat Herpa die Linienführung des VW 1303 sehr gut nachgezeichnet, ein Punkt, an dem andere Hersteller oft kläglich gescheitert sind. Herpa hat sich für die Ausführung mit Blinkern auf den Kotflügeln entschieden und das Modell mit vielen Details versehen (Seitenspiegel, farblich abgesetzte Trittbretter, Scheinwerferumrahmungen und tolle Lemmerz-Sportfelgen. Herpa plant weitere Ausführungsvarianten nach Vorbildern von Sondermodellen.

Auch die schwedische Polizei hatte den VW 1303 in ihren Diensten. Das entsprechende Herpa-Modell trägt die klassische schwarz-weiße Lackierung und den „Polis“-Schriftzug.

Die typische Farbgebung der schwedischen Polizeifahrzeuge der 70er-Jahre, Schwarz und Weiß. Das Modell erscheint in einer limitierten Auflage.

Steckbrief:

Herpa 421096 VW Käfer 1303. Karosserie weiß. IA schwarz. UVP 17,95 €. 430982 dito silbermetallic. IA braun. UVP 18,95 €. 097390 dito „Polis (Schweden), schwarz mit weißem Kotflügel. Ein blautransparentes Warnlicht. Limitierte Auflage. UVP 22,95 €.

Über den legendären Mercedes 300 SL mit Flügeltüren ist schon sehr viel geschrieben worden, auch hier auf Caramini-Online. Deshalb streifen wir das Vorbild nur kurz und wenden uns dann dem neuen Modell zu. Der 1999 zum „Sportwagen des Jahrhunderts“ gewählte Sportwagen wurde von 1954 bis 1957 produziert und wurde intern als W198 bezeichnet. Nahezu jeder Modellautohersteller führte oder führt ein Modell des Mercedes 300 SL Flügeltürer im Programm. Nun hat auch Herpa einen. Halt, werden jetzt einige Sammler aufschreien, das stimmt doch gar nicht. Sie haben insofern recht, dass Herpa bereits vor Jahren einen Flügeltürer im Katalog führte. Allerdings war dies keine Eigenentwicklung, sondern wurde vom amerikanischen Hersteller Monogram mit einigen anderen H0-Modellen übernommen. Jetzt steht „Made by Herpa“ auf der Bodenplatte. Die Form haben die Modellentwickler sehr gut nachgezeichnet, viel Chrom und schönen Felgen erfreuen den Betrachter. Zum Start gibt es die Farben Schwarz und Silbermetallic.

Auch die Linienführung des Mercedes 300 SL hat Herpa sehr schön nachgezeichnet. Chromteile finden sich da, wo sie sein müssen. Es wird jetzt Zeit für ein Mercedes 300 SL-Special in der Caramini-Online.
Im Vergleich mit dem fast schon historischen Mercedes 300 SL von Monogram wird deutlich, dass Herpa sein 300SL-Image aufpolieren musste. Mit dem neuen Modell ist dies bestens gelungen.

Steckbrief:

Herpa 421089 Mercedes 300 SL Flügeltürer. Karosserie schwarz. IA rot. UVP 17,95 €. 430975 dito silbermetallic. UVP 18,95 €.

Es gab Zeiten, da sahen Automobile von BMW noch richtig gut aus, auch der große 7er (E32), mit wohlgeformten Proportionen, der von 1986 bis 1994 produziert wurde. Auf der Basis des BMW 735i stattete Alpina aus Buchloe den B11 mit mehr Leistung und damit höherer Beschleunigung aus. Die gebaute Stückzahl betrug 332 Exemplare, gebrauchte Fahrzeuge kosten derzeit ungefähr 37000 Euro. Herpa liefert das Modell des B11 in zwei neuen tollen Farben aus, in Schwarz mit silbernem Dekor und verchromten Felgen, sowie in Burgunderrotmetallic mit goldenen Zierstreifen goldverchromten Felgen.

Das war noch ein 7er-BMW, den man noch mit Freude ansehen konnte, sowohl in der Werks- wie auch in der Alpina-Version. Für die Gestaltung zeichneten Claus Luthe und Ercole Spada verantwortlich. Die aktuellen BMW 7er wirken dagegen fast schon wie Panzerfahrzeuge.

Vor einem Jahr nahm Herpa den BMW Alpina B5 in sein Sortiment auf. Nun folgt schon der erste Farbwechsel, was auf einen guten Verkauf des Modells hindeutet. Die neue Farbgebung heißt Champagnerquarzmetallic, eine sehr edle Erscheinung, verstärkt durch die schwarzen Felgen.

Die neue Farbgebung sieht schon klasse aus, und der Kühlergrill zeigt sich einer vernünftigen Gestaltung. Sehr edel wirken die schwarzen Alpina-Zierlinien.

Steckbrief:

Herpa 421133 BMW Alpina B11 3.5. Karosserie schwarz mit silbernen Seitenstreifen. IA schwarz. Beiliegende Seitenspiegel. UVP 18,95 €.  431118 dito burgundrotmetallic mit goldenen Seitenstreifen. IA schwarz. UVP 19,95 €. 43051-002 BMW Alpina B5. Karosserie graumetallic. IA schwarz UVP 19,95 €.

Der VW Golf wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. In mittlerweile acht Generationen liefen über 35 Millionen Fahrzeuge von den Fließbändern.  Als der VW Golf 1974 erschien, dachte die Firma Herpa noch nicht an die Produktion von Modellautos. Somit traten die Dietenhofener Modellkonstrukteure erst mit dem VW Golf II in den VW Golf-Kosmos ein. Zum 50. Jubiläum bringt Herpa den Golf II in der GTI-Version in einem eleganten Tornadorotmetallic LA3Z, und die charakteristische rote Grillumrandung sowie die schwarzen Kunststoffleisten fehlen auch nicht. Das attraktive Modell rollt auf anthrazitgrauen Speichenfelgen.

Welcher jugendliche Fahrer träumte in den 80er-Jahren nicht davon, einen Golf GTI fahren zu können. Allerdings überschätzten einige dabei ihr fahrerisches Können. Das reduzierte die Anzahl – nicht der Fahrer, sondern der GTI.

Der Trabant 1.1 ist das letzte Fahrzeug der Trabant-Baureihe aus dem VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau. Gebaut von 1988 bis 1991, erhielt der Trabant den im Barkas-Werk in Lizenz gebauten 1,1-Liter-Motor, der auch den VW Polo antrieb. ZU einer Neugestaltung der Karosserie kam es aus Kostengründen nicht mehr, jedoch erhielt der Trabant unter anderem einen neuen Kühlergrill, neue Stoßstangen aus Kunststoff sowie eine Motorhaube aus Blech. Aufgrund des schwereren Motors musste eine neue Vorderachse eingebaut werden. Die Produktionszahlen der Limousine betrugen 16.506 Exemplare, die des Universal immerhin 21.189 Einheiten. Die Zulassungszahlen in der Bundesrepublik betrugen einschließlich des Tramp 1185 Stück. Herpa verpasste beiden Miniaturen eine olivgrüne Farbe, die sehr an die NVA-Fahrzeuge erinnert. Auf der Herpa-Webseite wird die Limousine sogar als NVA-Ausführung bezeichnet.

Der Verfasser hat im Internet nach Vorbildfotos für diese beiden Trabant in Olivgrün recherchiert, aber nichts gefunden. Ob es sich hier um nicht verwirklichte Prototypen für die NVA handeln könnte? Oder um von Fans nachträglich en-vau-ah-isierte Autos? Oder um Phantasieausbrüche in Dietenhofen?

Am Tag der offenen Tür in Dietenhofen konnten die Besucher ein für diesen Anlass aufgelegtes Modell des Trabant nT in meliertem Kupfermetallic erwerben. Das Interessante an diesem Modell ist, dass es keine zwei identischen Farbversionen gibt. Herpa stellte bereits 2007, zum 50. Geburtstag des Trabant, ein 1:10-Modell des „new Trabi“ auf der IAA vor und die Resonanz war überwiegend positiv. So wurde unter Federführung der Firma IndiKar Individual Karosseriebau in Zusammenarbeit mit dem Designer Nils Poschwatta ein Fahrzeug im Maßstab 1:1 erstellt und auf der IAA 2009 als Konzeptfahrzeug präsentiert. Da sind kein Investor fand, kam es nie zur Serienproduktion. Im Maßstab 1:87 lebt der New Trabi allerdings weiter. Auch in 1:43 fertigte ihn Herps seinerzeit.

Auf dem diesjährigen Tag der offenen Tür bot Herpa abermals ein Sondermodell in meliertem Kupfermetallic an. Kein Modell gleicht dem anderen.

Steckbrief:

Herpa 430838-004 VW Golf II GTI. Karosserie tornadorotmetallic. IA schwarz. UVP 17,95 €. 027342-005 Trabant 1.1 Limousine. Karosserie olivgrün. IA schwarz. 027359-005 dito Universal. UVP jeweils 13,95 €. 956666 Trabant nT. Karosserie kupfermetallic-meliert. IA schwarz. Verkaufspreis 20,00 €.

Herpa hat ja einige Vertreter der britischen Modellautoindustrie in 87-facher Verkleinerung im Sortiment. Doch nur den Mini gibt es als Rechtslenker. Als „Mayfair“ mit zweigeteiltem Kühlergrill und zwei Zusatzscheinwerfern gibt es den Mini jetzt in einem schicken Dunkelrotmetallic. Nicht fehlen darf natürlich der Union Jack auf dem Dach. Die zweite Variante, die bei Herpa erschienen ist, lässt sich aufgrund der Farbgebung als das Fahrzeug vom Mr. Bean erkennen, auch wenn auf die Nennung des Namens aus lizenzrechtlichen Gründen verzichtet wurde. Dem Mr.-Bean-Mini widmete Caramini-online am 31. Juli 2024 einen Hintergrundbericht.

Rechtsgesteuert, zweiteiliger Kühlergrill und Zusatzscheinwerfer, so präsentieren sich die beiden Mini Mayfair. Einer very british mit Union Jack auf dem Dach und der andere noch britischer (und beaniger) als Filmauto von Rowan Atkinson alias Mr. Bean.

Steckbrief:

Herpa 431148 Mini Mayfair RHD „Union Jack“. Karosserie dunkelrotmetallic. IA schwarz. UVP 17,95 €. 421149 dito „Mr. Bean“, zitronengelb mit schwarzer Motorhaube. IA schwarz. UVP 16,95 €.

Bereits im Herbst 1979 kündigte Herpa ein Modell des französischen Klassikers Renault R4 an. Seitdem sind unzählige Varianten erschienen und kürzlich ist eine weitere hinzu gekommen. Das Besondere daran ist, dass es sich um eine Metalliclackierung handelt. Die gab es bei Herpa eher selten, und für die Neuauflage haben sich die Dietenhofener den Farbton Beigemetallic auserwählt, der in den 70ern in der Farbpalette für den originalen R4 bestellt werden konnte. Eine gut gelungene Verkleinerung eines Youngtimers, ebenfalls nach französischem Vorbild, stellt der Simca 1301 Special dar. Das Vorbild kam als Simca 1300 im Jahr 1963 in die Autohäuser, drei Jahre später erfolgte eine umfassende Modellpflege, die Karosserie wurde vorne und hinten länger, der Kühlergrill verändert und die Rückleuchten rechteckig statt bisher rund. Die Bezeichnung lautete nun 1301, und exakt diese Version zeichnet Herpa im Maßstab 1:87 nach. Die dunkelgrüne Farbgebung steht dem Modell außerordentlich gut.

Herpa denkt auch an die frankophilen Modellautosammler und bringt zwei Modelle, den Renault R4 und den Simca 1301 Special in neuen Farben.

Steckbrief:

Herpa 030199-002 Renault R4. Karosserie beigemetallic. IA grau. UVP 13,95 €. 420464-004 Simca 1301 Special. Karosserie dunkelgrün. IA olivbraun. UVP 16,95 €.