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News 1:87 Wiking/Der kleine Wiking-Laden von Michi Bloeßl Edition Nr. 24

Interne Angelegenheiten: Der Unimog in Wolfsburg

Zusammen mit den Wiking-Neuheiten der Monate Juli und August liefert Der kleine Wiking-Laden von Michi Bloeßl sein 24. Sondermodell aus. Es handelt sich um einen Unimog U411 mit geschlossener DvF-Fahrerkabine (vF steht für das „verbreiterte Fahrerhaus“ der Bauart D), der einen Scherlastanhänger zieht, welcher eine Holzkiste trägt. Das Modell entstand in Anlehnung an vier Fahrzeuge, die im VW-Werk in Wolfsburg als Mädchen für Alles im Einsatz waren. Ihre vielfältigen Aufgaben waren Transporte auf den ungefähr 75 Kilometer langen Straßen innerhalb des Werksgeländes. Im Winter – in den 60er Jahren gab es noch richtige Winter – waren die vier Unimog 411 mit dem Schneeräumen vollauf beschäftigt. Deshalb hat Michi Bloeßl in der aus Pappe gefertigten Holzkiste auch ein Schneeräumschild versteckt. Besonders stolz ist der Initiator des Modells auf die sehr feine Beschriftung auf den Fahrerhaustüren.

In Anlehnung an Originalfahrzeuge der 60er Jahre kreierte Michi Bloeßl einen Unimog U411 als Hofhund oder Mädchen für Alles. Zusammen mit dem Schwergutanhänger wurden Transporte auf dem ausgedehnten Werksgelände durchgeführt.
Modellfotos: kr
Im Winter wurden die Unimog mit einem Schneepflug versehen, um das 75 Kilometer lange Straßennetz zu räumen.

Der Unimog U411 wurde von 1956 bis 1974 im Gaggenauer Unimog-Werk in zwölf unterschiedlichen Baumustern hergestellt. Insgesamt verließen 39.581 Exemplare die Produktionshallen. Im Wiking-Programm feierte der Unimog U411 mit geschlossener Westfalia-Kabine im Jahr 1960 seine Premiere. Bis heute erschienen viele Farb- und Beschriftungsvarianten, und ein Ende der Karriere dieses Dauerläufers ist nicht abzusehen. Wiking entwickelte 1963 speziell für den Unimog einen kleinen, zweiachsigen Schwergutanhänger. Er verweilte nur für zwei Jahre im Katalog, trotzdem ist er eher ein Mauerblümchen für die Wiking-Sammler geblieben. Bisher sind nur wenige Neuauflagen dieses Modells erschienen. Dank Michi Bloeßl gibt es nun ein Wiedersehen mit dem putzigen Anhänger.

Auch mit historischen Modellen lässt sich das kleine Gespann nachbilden. Zugfahrzeuge dazu gab und gibt es im Wiking-Kosmos in genügender Zahl.

Das Volkswagen-Werk in Wolfsburg hat eine bewegte Geschichte, um es vorsichtig zu formulieren. Gegründet wurde es als Produktionsstätte des von Adolf Hitler geforderten Personenkraftwagens für die breiten Bevölkerungsschichten, der 990 Reichsmark kosten sollte, des KdF-Wagens, benannt nach der NS-Organisation „Kraft durch Freude“. Für die Konstruktion zeichnete Ferdinand Porsche verantwortlich, auf der Basis von Entwürfen von Hans Ledwinka und Béla Barényi. Das Volkswagen-Werk wurde gleichzeitig mit einer neuen, auf dem Reißbrett geplanten Stadt errichtet, der „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“.  Nach 1945 erhielt die am Mittellandkanal gelegene Stadt den Namen „Wolfsburg“. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden nur 630 KdF-Wagen gebaut, keiner davon ging in Privathände. Nach dem Ende des Krieges stand das Werk unter britischer Verwaltung, zugleich begann die Fertigung des VW Käfer ausschließlich für die Alliierten. Ein ursprünglich angedachter Abriss der Fertigungsanlagen erfolgte nicht. Im Jahr 1949 wurde der Bund Treuhänder des Volkswagen-Werks, das Land Niedersachsen übernahm die Aufsicht. Die Produktionszahlen stiegen kontinuierlich, der Rest der Geschichte ist allgemein bekannt. kr

Gestochen scharf hat Wiking die Beschriftung auf den Türen des Unimog U411 aufgebracht. Damit lässt sich der Standort des Fahrzeugs zweifelsfrei verorten.

Steckbrief:

Wiking 8371 03 Unimog U 411 DvF mit Schwerlastanhänger „Volkswagenwerk Wolfsburg“. FH, Pritsche, FG und Schwerlastanhänger taubenblau. IA und Flachpritscheneinlage quarzgrau. Felgen signalrot. Beiliegender Schneepflug. Ladegut Holzkiste (aus Pappe). Auflage 1000 Stück. UVP 24,99 Euro.