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News 1:87 Wiking-Sondermodelle März

Auto, mit Autos bedruckt

In den vergangenen Jahren war die Berichterstattung über Sondermodelle aus dem Hause Wiking deutlich umfangreicher als heute. Viele frühere Anbieter von exklusiven Editionen haben sich aus diesem Sektor zurückgezogen, die Vielfalt an Wiking-Modellen außerhalb des Serienprogramms geht signifikant zurück. Da freuen wir uns über drei Sondermodelle, die der Monat März für uns bereit hält. Zwei davon sind nach realen Vorbildern entstanden, das dritte ist die definitiv letzte Auflage eines Wiking-Klassikers.

Das Vorbild des neuen Sondermodell des Nationalen Automuseums, ein VW T1 Pritsche als Esstisch im Museumsrestaurant „New York-New York“.
Foto: Nationales Automuseum

Nationales Automuseum

Ein Merkmal der Wiking-Exklusivmodelle des Nationalen Automuseums ist, dass für alle Miniaturen Originalfahrzeuge Pate standen, die dort ausgestellt sind. Dabei fällt dem Vorbild des sechsten Sondermodells eine ganz besondere Aufgabe zu, denn es dient im Museumsrestaurant „New York-New York“ als Tisch für acht Gäste. Die Bordwände des VW T1c Pritschenwagens sind abgeklappt und eine Glasplatte dient auf beiden Seiten als Esstisch. Dieses Gimmick weist das Wiking-Modell des VW T1 zwar nicht auf, und ein T1c ist die Wiking-Pritsche auch nicht, sondern ein T1b, aber ansonsten ist es sehr authentisch gestaltet. Sogar der Gepäckträger auf der Kabine ist vorhanden, und darauf liegt ein brauner Reisekoffer, ganz so wie im Restaurant (der „Restspritzling“ mit drei weiteren Koffern liegt bei). Ober- und Unterteil des Aufbaus trennt eine silberne Zierlinie, Scheinwerfer, Blinker, Rücklichter und Türgriffe sind farblich abgesetzt. Erhältlich ist das Modell des VW T1-„Esstisches“ nur vor Ort im Museumsshop, ein Versand ist nicht vorgesehen. In geringen Mengen bieten die Fachhändler Lechtoys und Der kleine Wiking-Laden das Modell an, natürlich mit einem Preisaufschlag und solange der Vorrat reicht.

Sieht man vom etwas zu großen Gepäckträger ab (es gibt bei Wiking eben keinen kleineren), ist den Lüdenscheidern die Umsetzung dieses besonderen Fahrzeugs bestens gelungen. Findige Bastler können das Modell zum Esstisch umbauen.
Modellfotos: kr

Steckbrief:

8290 04 VW T1 Pritsche „New York-New York“. Karosserieoberteil, FG, Dachträger und Felgen weiß. Karosserieunterteil und Felgen helltürkis. Aufgeladener Koffer blassbraun. Verglasung getönt. Beiliegend drei weitere Koffer. Auflagenhöhe nicht bekannt. Verkaufspreis im Museum 23,99 €.

Auktionshaus Saure

Vom 9. bis 11. März ging die 102. Spezialauktion für Wiking- und andere Modelle des Auktionshauses Saure über die Bühne. Das Angebot umfasste mehr als 2000 Positionen, für deren Ersteigerung sich sowohl 449 Livebieter im Internet als auch weitere Fernbieter bemüht haben. Alle Lose wurden versteigert, die (nach Ansicht des Verfassers manchmal etwas niedrig angesetzten) Schätzpreise wurden nach Auskunft des Auktionshauses Saure um über 50 Prozent übertroffen. Spitzenreiter waren dabei ein cremeweißer Stromlinienbus, der 2900 Euro erzielte, und ein grünblauer Mercedes 220 sowie ein VW Käfer Cabriolet 1:40 in Anthrazitgrau, die beide bei 2800 € den Zuschlag erhielten. Für Katalogabonnenten und Ersteigerer mindestens einer Position gab es diesmal ein Bonusmodell mit einem ganz besonderen Hintergrund, eine Borgward Isabella in Himmelblau. Als eines der ersten verglasten PKW-Modelle von Wiking erschien die Isabella im Jahr 1957, allerdings ohne A- und B-Säulen. Dadurch litt die Stabilität der Karosserie und bei den Modellen wurde beim Spielen das Dach eingedrückt. Sicher mit ein Grund dafür, dass das Modell schon 1962 das Wiking-Sortiment wieder verlassen musste. Danach überarbeitete Wiking die Karosserie und ergänzte die fehlenden Fensterstreben. Der Konkurs von Borgward 1961 mag ein Grund dafür sein, dass diese überarbeitete Variante nie das Licht des H0-Modellautokosmos’ erblickte, zumindest für die folgenden 50 Jahre, bis die Form im Archiv entdeckt wurde und für drei Auflagen verwendet wurde. Allerdings musste die Verglasung der Borgward Isabella aus der Veteranenserie verwendet werden, die nicht so richtig passte. Im Jahr 2012 debütierte die „vergessene“ Isabella in Staubgrau innerhalb der Reihe „Klassiker der deutschen Automobilgeschichte“ bei Idee + Spiel, ein Jahr später in Korallenrot im Serienprogramm. Der Post Museums Shop legte das Modell in der Nummer 94 seiner Wiking-Verkehrs-Modelle-Editionen in Weißgrün auf. Das aktuelle Exklusivmodell von Carsten Saure beendet nun die Geschichte der alten Borgward Isabella, denn die nicht passende Verglasung verursacht einen Knick in der B-Säule auf der rechten Seite. Da die Form auch verschlissen ist, wird es keine weiteren Modelle mehr geben. Somit stellt das Bonusmodell des Auktionshauses Saure etwas Besonderes dar und wird vielleicht doch in den Sammlungen der Ersteigerer verbleiben anstatt zu Geld gemacht zu werden.

Das Problem bei der überarbeiteten Borgward Isabella ist deutlich zu erkennen: Ein Knick in der B-Säule, hervorgerufen durch den nicht korrekt passenden Verglasungseinsatzes der Isabella von 1985. So darf die alte Isabella in den wohlverdienten Ruhestand gehen.

Steckbrief:

(0185) Borgward Isabella 1954. Karosserie himmelblau. FG silbern. Verglasung getönt. Auflagenhöhe nicht bekannt. Kein Verkauf.

PS-Speicher Einbeck

Im Herbst dieses Jahres wird der PS-Speicher in Einbeck um eine Attraktion reicher. Auf ungefähr 250 Quadratmetern werden dann die über 10.000 Modellautos verschiedener Hersteller und Maßstäbe gezeigt, die sich bereits im Museumsbestand befinden. Die Ausstellung wird neun Themenwelten umfassen und zum Beispiel die komplette Modellpalette der Firma Brinkmeier GMTS umfassen. Es wird auch ein Sondermodell zur Ausstellungseröffnung geben, das einem aktuellen Firmenfahrzeug des Museums nachgebildet ist, einen VW Golf V Variant von 2007 mit umfangreicher, vorbildgerechter Bedruckung, die auch das Heck mit einschließt. Wiking zeigt hier eindrücklich, was drucktechnisch möglich ist. Auf den Seiten finden sich Bilder von Oldtimerfahrzeugen, auf der rechten Seite ein Borgward Isabella Coupé-Cabriolet mit Karosserie von Karl Deutsch in Köln, auf der linken Seite ein Glas 1700 GT Cabriolet. Bevor der offizielle Verkauf startet, kann man das schöne Modell im Rahmen eines Crowdfunding-Projekts für eine Spende von 100 Euro als Geschenk erhalten (Informationen dazu auf http://www.ps-speicher.de).

Das Vorbild des VW Golf V Variant steht dem PS-Speicher in Einbeck als Firmenfahrzeug zur Verfügung. Alle Folierungen des Originals hat Wiking perfekt nachgebildet. Auf der rechten Seite ist die Silhouette eines Borgward Isabellas Cabriolets zu sehen, auf der linken jene eines Glas 1700 GT Cabriolets.

Steckbrief:

8058 39 VW Golf V Variant „PS-Speicher“ 2007. Karosserie basaltgrau. IA, FG und Dachreling   schwarz. Felgen silbern. Auflagenhöhe nicht bekannt. Späterer Verkaufspreis noch nicht bekannt.