Der Stratos auch von Ixo
Die Stratos-Offensive in 1:18 geht weiter. Kurz nach dem Viererclub von Minichamps liefert Ixo nun auch eine Stratos-Variante aus, Rallye Monte Carlo 1976, der Stratos im klassischen Alitalia-Livrée. Weit preiswerter als Minichamps, auch einfacher gefertigt, aber durchaus ein sehens- und sammelnswertes Kerlchen.
Ixo verfügt über einen recht großen Formenfundus an 1:18-Rallyefahrzeugen, denn Ixo bestückte die nunmehr beendete französische Kioskserie „Les Plus Grandes Voitures de Rallye“, die recht erfolgreich ab Januar 2017 lief und für 29,99 Euro pro Modell zu haben war, 90 Modelle bis April 2021. Dieser Preis ging nur über riesige Stückzahlen. In der Serie war der Stratos drei Mal enthalten (schwarz-weiß-rotes Pirelli-Fahrzeug von 1978, Stratos im Marlboro-Design von 1975, auch ein Alitalia-Stratos, den die Abonnenten als Prämie geschenkt bekamen). Peu-à-peu sind einzelne dieser Formen von Ixo als Fachhandelsmodelle wiederbelebt worden, nun der Lancia Stratos HF. Es handelt sich also um Kioskmodelle, die nun in weit kleinerer Auflage und deshalb zu höherem Preis allgemein verfügbar sind. Natürlich sind sie qualitativ nicht mit den jüngst in Caramini-online präsentierten Minichamps-Modellen vergleichbar – schon wenn man sie in die Hand nimmt, offenbart sich der Unterschied im Gewicht. Der Ixo ist eine Feder gegenüber dem Minichamps. Aber er ist hübsch gemacht, Ixo ist Formenbau-Profi, da ist nichts verkehrt, Dimensionen, Proportionen und die allgemeine Anmutung passen. Die Dekoration, vorwiegend Drucke, wenige Decals, sind akkurat und vorbildgetreu, auch die Campagnolo-Felgen in Gelb sehen gut aus. Der Alitalia-Stratos trägt Zusatzscheinwerfer in der abgedeckten Tag-Version, wie Minichamps hat er eine Funkantenne auf dem Dach, innen sind die Gurte farblich hervorgehoben, auch der Feuerlöscher. Dem Minichamps hat er sogar etwas voraus, nämlich Halterungen für die hinteren Schmutzlappen aus Metall. Aber die Details sind teilweise ziemlich windig, dazu Pins in den Lichtern. Er ist schlichtweg kein Modell für die erste Reihe der Vitrine, aber in der zweiten macht er sich gut.
Ein Resultat aufgrund von Stallorder
1976 gewann der Stratos das dritte Mal in Folge die Rallye-Weltmeisterschaft. Das heißt, er war bei nahezu allen Rallyes ganz vorne mit dabei. Bei der Monte 1976 belegten die Stratöse die ersten drei Plätze. Erster und Zweiter das Werksteam Lancia Alitalia, Rang Drei für Bernard Darniche und Alain Mathé vom Team Chardonnet, dem französischen Lancia-Importeur. Sandro Munari, der wohl beste Stratos-Dompteur, gewann mit seinem Co Silvio Maiga. Den zweiten Platz fuhr Björn Waldegård mit Beifahrer Hans Thorszelius heraus, gerade mal anderthalb Minuten hinter dem Sieger. Das muss Waldegård besonders gestunken haben, denn es war nicht das Resultat von sportlichem Pech, sondern von interner Stallorder. Lancia war damals grässlich überlegen, es war fast schon langweilig in diesen Jahren: Stratos, Stratos, Stratos. Und dann noch die neuen Pirelli P7-Reifen, die so überlegen waren wie der Stratos selber. Die Alpines schwächelten 1976, dann kam noch der Röhrl im Kadett von hinten (Rang 4). Das Alitalia-Livrée ist Legende: weißes Auto grün gepfeilte Graphiken mit roter Unterstützung, dazu knallgelbe Felgen. Ixo macht beide Werkswagen, Sieger und zweiten Sieger. Eigentlich ist er fast zu hübsch für die zweite Reihe, der Ixo-Stratos.
afs
Steckbrief:
Ixo 18RMC162A Lancia Stratos HF Alitalia Rallye Monte Carlo 1976 (Sieger Munari/Maiga # 10) und 18RMC162B dito (Waldegård/Thorszelius # 6). Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP 72,95 Euro.