Faszination Modellautos

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News 1:18 Norev VW-Porsche 914 1.7 1972

Heute begehrt, damals verschmäht

Der einst so verschmähte VW-Porsche ist bei Norev ein Bestseller. Er ist ein typisches Beispiel dafür, wie sehr sich der Stellenwert eines Autos wandeln kann. Als Neu- und Gebrauchtwagen war der VW-Porsche umstritten, eher ungeliebt, ein Mauerblümchen, weder VW noch Porsche. Das ließ ihn rasch aussterben. Heute ist er ein arrivierter und gern gesehener Klassiker. Noch nicht lange ist er im Norev-Angebot (seit Frühjahr 2021), und seine Konstruktion ist smart ausgelegt, sodass verschiedene Jahrgänge mit unterschiedlichen Stoßstangen realisiert werden können. Und natürlich mit unterschiedlichen Felgen, Füchse, Baby-Füchse, Lemmerz-Sportstahlfelgen und auch die Serienstahlfelgen mit Chromradkappen. Das lässt unzählige Versionen zu, und dazu kommen alle möglichen und unmöglichen Farben, von spritzigen 70er-Jahre-Tönen bis zu ungewohntem Schwarz – wobei die 914er auf der VW-Schiene (914/4 als Nachfolger des großen Karmann Ghia Typ 34) eher fetzig-bunt lackiert waren, während diejenigen auf der Porsche-Schiene mit dem Sechszylindermotor aus dem Elfer (914/6) vorwiegend sportlich oder dezent erstrahlten. Weil die Zulassungsvorschriften in den USA eine gewisse Mindesthöhe für Scheinwerfer vorgab, hat der VW-Porsche Schlafaugen, also Klappscheinwerfer. Weil genau diese Vorschrift in Modellautovitrinen nicht gilt, klappen die Augen beim Norev-Modell nicht auf, und auch sonst klappt nichts auf, aber lenkbar ist das Modell und das Targadach lässt sich entfernen.

Neu ist ein VW-Porsche 914 1.7. So hieß der 914/4 ab 1972, beflügelt vom 80 PS starken 1,7-Liter-Vierzylinder-Boxer mit Einspritzung aus dem nasenbärigen VW 411 E und mit silberfarbenen Baby-Füchsen ausgerüstet. So heißen die extra für den 914er von Fuchs entwickelten Alufelgen im Szene-Jargon, um sie von den „echten“ Füchsen vom Porsche 911 zu distanzieren. Da der vierzylindrige VW-Porsche bei Karmann vom Band rollte, teilte er seine Farbpalette mit dem gleichzeitigen Käfer Cabriolet (erst 1302, dann 1303), und die Karmann-Farben waren nicht (immer) identisch mit den Volkswagen-Farben. Während die Käfer, VW 1600 und 411 des Jahrgangs 1972 Kasanrot L30B als Rotton trugen, hieß das Karmann-Rot Bahiarot L30E und war eine Nuance dunkler. Innen ist der 914 1.7 eine schwarze Ödnis, einzig die Armaturen und der rote Punkt der Gurtbefestigung bieten farbliche Abwechslung, aber wenigstens wirkt das Schwarz nicht allzu plastikhaft. Zusammen mit der reichhaltigen Chromzier (damals durften sportliche Autos noch chromglänzen) und den silbernen Baby-Füchsen sieht der rot-schwarze Neun-Vierzehner also hinreichend sportlich aus. afs

Steckbrief:

Norev 187690 VW-Porsche 914 1.7 1972. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP 69,90 Euro.