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News 1:43 Ixo Volga GAZ-24 1970

Wenn’s abends an der Haustür klingelt…

Lange gebaut wurde der zweite Volga, von 1970 mit etlichen (späten) Modifikationen bis 1992. Für die meisten Zeitgenossen ist er, der GAZ-24, der eigentliche Volga, denn an den rundlichen Vorgänger GAZ-21 im 50er-Jahre-Stil erinnern sie sich nicht mehr. Es gab den GAZ-24 überall im Ostblock, er war das, was man heute die automobile Business-Class nennt, die gehobene Limousine. Ein Behördenfahrzeug, ein Taxi, in etlichen Ländern auch der große Polizeistreifenwagen. Privatleute kamen selten in seinen Genuss, allenfalls als Gebrauchtwagen. Eine typische Farbe bringt man nicht mit ihm in Verbindung, es gab viele, auch weißbeigegraue Nichtfarben. Ein schwarzer Volga war fast immer ein Behördenfahrzeug, oftmals auch eines, das Angst machte. Wenn ein schwarzer Volga vor der Haustüre hielt, läuteten oft drei Männer, kamen herein und gingen zu viert wieder hinaus. Und der, der mit musste, hatte eine schwierige Zeit vor sich.

Ixo hat seinen schön gemachten Volga GAZ-24 seit Ewigkeiten im Programm, es gab ihn als Partworkmodell in diversen Ostblock-Serien, auch in vielen Spezialversionen mit Blau- und sonstigem Licht auf dem Dach, ebenso in der verflossenen Ostblock-Fachhandelsserie IST (was die phonetische Schreibweise von „East“ ist und auf Ostblockmodelle verweist). Darunter waren auch schwarze Volgas. Nun kommt er erneut in Schwarz, außen, innen ist er mittelbraun. Ein gut gemachtes Modell mit viel schönem Chrom und Fotoätz-Scheibenwischern.

Der Volga wurde übrigens auch im Westen vermarktet, unter der Bezeichnung Scaldia-Volga. So hieß er in den Benelux-Staaten, vom belgischen Importeur motorlos ins Land gebraucht und mit Peugeot-Indénor-Dieselmotoren ausgerüstet: Das ideale Taxi für all jene Fahrer, die aus welchen Gründen auch immer keinen Mercedes 200 Diesel oder Peugeot 504 Diesel als Dienstwagen wollten. Er trug auf den Vorderkotflügeln nicht den kyrillischen „Волга“-Schriftzug, sondern „Volga“ in lateinischen Buchstaben, und hinten stand „Scaldia“. Das wäre doch eine nette und einfach zu realisierende Version für Ixo, und prompt stünde der Volga dann auch in einer West-Sammlung.

afs

Der Volga stammt aus Gorki, das heute Nischi Novgorod heißt. Das dortige Automobilwerk wollte 2009, zusammen mit Steyr und der russischen Sberbank, General Motors sein Opel-Werk abkaufen, aber daraus wurde nichts. Haute baut GAZ keine Personenwagen mehr, nur noch leichte Lastwagen und Transporter, nebenher ein paar VW- und Škoda-Modelle für den Heimatmarkt bis zum Kriegsausbruch 2022. Dann zog VW den Stecker.
Modellfotos: bat

Steckbrief:

Ixo CLC508N Volga GAZ_24 1970 schwarz. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP 24,95 Euro.