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News 1:43 Maxichamps BMW 520/6 E12 1973

Der ewige Harry…

Kann man einen Bericht über den ersten Fünfer-BMW ohne das ebenso klischeehafte wie nie real ausgesprochene Derrick-Zitat starten? „Harry, hol’ schon mal den Wagen!“ Klar kann man das, mit Paul Bracq könnte man beginnen, mit Eberhard von Kuenheim auch. Aber der olle und ewige Harry bereitet einfach Schmunzeln… Neu von Maxichamps: BMW Fünfer E12 in 1:43.

Eberhard von Kuenheim, der damalige BMW-Vorstandsvorsitzende, sortierte auf Vorschlag seines Marketing-Manns Robert A. Lutz die Modellpalette neu und führte die Zahlen-Kategorisierungen ein, den Dreier, Fünfer, Sechser und Siebener, was bis heute Gültigkeit hat – zumindest weitgehend. M-Modelle kamen hinzu, Z-Modelle, Xer und i-Elektriker. Aber nach wie vor gilt innerhalb der BMW-Modellpalette die von Kuenheim’sche Erfindung der Zahlenspiele. Und Paul Bracq, nach seinen Mercedes-Jahren wieder in die Heimat zurück gekehrter Südfranzose, kam erneut nach Deutschland und setzte die erste Generation des Fünfers, Dreiers, Sechsers und Siebeners in Szene, außen wie innen, dortselbst mit dem genialen ergonomischen Armaturenbrett, das sich quasi zum Fahrer hinneigt. Bracq übernahm manches von seinem Vorgänger Wilhelm Hofmeister, so die nach unten eingezogene Frontpartie und den nach seinem Schöpfer benannten Karosserieknick hinter den hinteren Seitenscheiben. Aber er gab dem doch recht teutonisch-steifen und zunehmend angestaubten BMW-Design einen neuen, internationalen Kick. Von Kuenheim und Bracq waren es, die den „modernen BMW“ erfunden haben, die „Freude am Fahren“, die der Marke jenes Image verliehen, von dem sie bis heute profitiert. Und das erste automobil gewordene Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist der erste Fünfer, die Baureihe E12. Der Harry als ewiger Assistent und hinterher rennender Pudel Derricks ist eben auch deshalb so nett in Bezug auf den E12, weil er so klein und unbedeutend neben diesen beiden wirkmächtigen Herren ist – und trotzdem seine Position in der kolportierten Fünfer-Geschichte hat.

Im April 2005 erschien der BMW 520 E12 von Minichamps in seiner ersten Farbvariante, im Sommer 2017 folgte das erste Duo unter dem Maxichamps-Label, Ende 2020 das zweite und nun das dritte. Das zeigt, dass sich ein Fünfer der ersten Generation gut verkauft. Verständlich, und speziell beim Maxichamps-Modell besonders, denn das ist eine sehr gut gemachte Miniatur der ersten Serie vor der 1976er Modellpflege. Die Erhebung auf der Motorhaube belegt, dass dieser 520 kein Vier-, sondern ein Sechszylinder ab 1973 ist (122 statt 115 PS). Allerdings müsste diese Version einen „520“-Schriftzug im Grill haben. Das einzige Unirot in dieser Zeit war Verona 024, und das scheint beim Modell hinzukommen. Das Silber mit leichtem Grünstich des zweiten Modells sieht sehr nach Amazonitgrün Metallic 063 aus, aber passt chronologisch nicht, denn es erschien erst 1977. Nicht so wichtig, rein stilistisch passt die Farbe. Abgesehen von der allgemeinen Anmutung, die super ist, gefallen uns die vorbildlich tief geschüsselten Felgen, die schon immer nach Power aussahen, hübsch ist, dass die Rückleuchten einen Chromrahmen aufweisen, das Auspuffendrohr sitzt BMW-typisch weder in der Mitte noch an der Seite, sondern irgendwo unmotiviert dazwischen, völlig korrekt umgesetzt sind die mattschwarzen Türschweller, welche die Linienführung optisch strecken, und als Extra trägt der Fünf-Zwanziger einen rechten Außenspiegel. afs

Dynamische Limousine der Business-Klasse: Mit dem E12 schuf BMW tatsächlich eine Alternative zum etwas behäbigen Mercedes Strich-Achter mit seinem Diesel-Image. Als BMW den E12 lancierte, hatte man in Stuttgart keinen Grund zu feiern. Und dann noch die Olympischen Spiele 1972 in München und die neue BMW-Zentrale, der Vierzylinder… Und womit war Stuttgart 1972 in den Schlagzeilen? Mit einem katastrophalen und zerstörerischen Hagelunwetter im Hochsommer.
Modellfotos: bat
Er dürfte dereinst genauso rot gewesen sein wie die Maxichamps-Neuheit. Doch er wurde von der Sonne Australiens zu sehr verwöhnt: BMW 520/4 E12 in Flynn’s Wrecking Yard in Cooma im Süden von New South Wales/Australien. Gesellschaft erhält er von einem Volvo 244 und einem Holden Commodore, den man in unseren Breitengraden selbstverständlich als Opel Commodore oder Senator/Monza identifiziert. Aufnahme von 2015.
Foto: Jeremy

Steckbrief:

Maxichamps 023005 BMW 520/6 E12 1973 silbergrünmetallic und 023006 dito hellrot. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 37,95 Euro.