1/43

News 1:43 Maxichamps Mercedes 450 SEL 6.9 1975

Huuuubraum

Mehr Hubraum hatte bis dato kein deutscher Nachkriegswagen: Sechskommaneun-Liter-V8, der Sechs-Neuner. Das war Mitte der 70er Jahre, vor allem nach dem Ölpreisschock, einfach magisch! Maxichamps legt den Minichamps-Dreiundvierziger erneut auf, eine rundum gute Miniatur.

„Hubraum ist durch nichts zu ersetzen. Außer durch mehr Hubraum.“ Ein geflügeltes Wort derer mit Benzin im Blut zu Zeiten, als die Hubräume nicht mehr wuchsen, sondern schrumpften bei gleichzeitiger Leistungserhöhung. Den Aufkleber mit diesem Statement trugen in den 80ern gerne Opel Diplomat B mit dem amerikanischen 5,4-Liter-Smallblock-V8 in zweiter, dritter oder letzter Hand auf dem Kofferraumdeckel. Auf den Mercedes 450 SEL 6,9 hätte er natürlich ganz besonders gepasst. Aber S-Klassen waren keine Aufkleberträger. Die waren damals nicht mal Heckschriftzugträger.

Natürlich trägt der Maxichamps Sechs-Neuner Fuchs-Alus. Sollte man zumindest meinen, dass dies natürlich ist. Aber selbst bei diesem Ausnahmeautomobil ließ sich Daimler-Benz damals die Alufelgen extra bezahlen, Standard waren Stahlfelgen mit Nirosta-Radkappen. Minichamps gönnte ihm schon 2001, als das Modell erstmals erschien, die barocken Alus, nach mehreren Farbvarianten folgte 2005, quasi als Höhepunkt, Helmut Schmids Kanzlerwagen mit 350-SEL-Heckschriftzug. Nun erscheint die hubraumgrößte S-Klasse erneut als Maxichamps-Modell im Doppelpack, in Astralsilbermetallic 735 und Maganbraunmetallic 460, das nur im letzten W116-Produktionahr 1979/80 lieferbar war, ein sehr dunkles Braun, weit dunkler als das populäre Milanbraunmetallic, dessen Nachfolger auf der Mercedes-Farbpalette es wurde.

Es ist naturgemäß und es ist wie immer, dass die vielen Silberungen und der Chrom der Miniatur auf dem silbernen Exemplar nahezu nicht zur Geltung kommen und die silbernen Alus sich auch nicht abheben. Ganz anders das dunkelbraune Modell, bei dem dies alles hervorsticht. Innen sind beide Maxichamps-üblich schwarz. Zwei wirklich schöne Miniaturen, und sie schließen die Lücken in den Reihen großer Benze bei Maxichamps: Der Vorgänger 300 SEL 6.3 W109 erschien vor zwei Jahren, der Nachfolger 560 SEL W126 bereits im Sommer 2019, und zwischen diesen beiden fühlt sich der aktuelle Sechs-Neuner besonders wohl.

afs

Mag der 450er der Oberst im Mercedes-Programm gewesen sein, so kam dem Sechs-Neuner der Dienstgrad des Generals zu – der immerhin noch Platz ließ für den majestätischen 600er, den Drei-Sterne-General. Als der 450 SEL 6.9 erschien, spekulierte die Fachpresse erstmals, Daimler-Benz würde für ihn den Traditionsnamen Maybach wieder beleben. Doch das sollte noch 27 Jahre dauern, bis 2002.
Modellfotos: bat

Steckbrief:

Maxichamps 940039200 Mercedes 450 SEL 6.9 1975 silber und 940039201 dito dunkelbraunmetallic. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 37,95 Euro.