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News 1:43 Norev Renault Maxi 5 Turbo Rallye Asturia 1986

Die Thronfolgerin als Namensgeberin

Ein Wiedersehen mit dem fast vergessenen Renault Maxi 5 Turbo, dem letzten Gruppe-B-Boliden mit Heckantrieb. Norev erinnert an ihn im Zuge der momentan grassierenden R5-Manie.

Asturien ist eine autonome Region im Norden Spaniens und darf sich „Fürstentum“ nennen. Der spanische Thronfolger ist zugleich Fürst von Asturien, und wenn er eine sie ist, so handelt es sich um die Fürsten von Asturien. Das ist Leonor von Spanien, Erstgeborene von König Felipe VI. Nach ihr ist eine Rallye benannt, die seit über einem halben Jahrhundert stattfindet (genau: seit 1964) und eine der ältesten Veranstaltungen Spaniens ist (von so manchem Stierkampf abgesehen). Sie ist Teil der spanischen Rallyemeisterschaft. Rallye-Kenner wissen das alles, aber die Rallye Asturia, oder, ausgeschrieben: die Rallye Fürstin von Asturia, ist nicht im allgemeinen Bewusstsein motorsportbegeisterter Deutscher.

1986 siegte Fabrizio Tabaton auf Lancia Delta S4, und das war Teil seines größten Erfolges, denn in diesem Jahr wurde er Europäischer Rallyemeister. Ihm folgte mit zwei Minuten Abstand ein wohl etwas bekannterer Herr namens Carlos Sainz mit seinem Co Antonio Boto auf einem Renault Maxi 5 Turbo des spanischen Werksteams FASA-Renault. Aber, wohlgemerkt, es geht um den Senior, nicht um seinen Sohn in der Formel 1. Der Senior war zweifacher Rallye-Weltmeister (1990 und 1992). Die Teilnahme an der Rallye Asturia gehört zu seinen Debüt-Veranstaltungen. In so mancher (von Wikipedia abgeschriebener) Biographie wird das Jahr 1987 als Beginn seiner Karriere angegeben, aber 1986 schaffte er Platz 2 bei der Asturia. Nach seiner Rallyekarriere folgte eine zweite, Sainz gehört seit 2006 zu den ganz Großen bei der Rallye Dakar.

Norev macht den Maxi 5 Turbo der spanischen Renault-Filiale FASA, mit dem Sainz’ Karriere begann. Das ist für Norev eine spät geborene Variante eines alt bekannten Autos, ein sehr gut gemachter 43er, und Motorsport gehört nicht gerade zur Kernkompetenz von Norev. Dennoch ein prima umgesetztes Modell. Die Dekoration besteht aus einer Mischung aus Drucken und Decals, wobei die großflächige Zweifarbigkeit mittels Decals erreicht wird, die sich dank professioneller Behandlung so geschmeidig an die Karosserie schmiegen, dass es wie eine Mehrfarbenlackierung aussieht. Der Maxi 5 Turbo ist die letzte Ausbaustufe des R 5 Turbo im Rallyeeinsatz, also des Mittelmotorboliden. Der Hubraum des Gruppe-B-Geschosses wuchs von 1397 auf 1527 cm³, 350 PS Leistung, dank Wassereinspritzung kurzzeitige 400 Pferde. Er war das letzte Gruppe-B-Auto mit Heckantrieb, alle anderen setzten auf 4×4. Das schränkte seine Erfolgschancen gewaltig ein. Im Weltmeisterschaftsleben schaffte er gerade mal einen Achtungserfolg bei der Tour de Corse 1985 (Sieg, Ragnotti/Thimonier).

Warum hat Norev diesen fast vergessenen Boliden ausgerechnet jetzt aus der Versenkung gehoben? Wegen des momentan grassierenden R5-Fiebers im Zuge der elektrischen Wiedergeburt des ikonischen Originals. Das ganze automobile Frankreich scheint momentan im R5-Fieber zu sein. Norev belegt das durch seine Programmauswahl, neue elektrische R5 in 1:18 und 1:43, auch der Alpine-Ableger, und genügend „echte“ R5 als Wiedergeburten, darunter nun auch der Maxi 5 Turbo.

afs

Gegen starke Gruppe-B-Konkurrenz fuhr Carlos Sainz der Ältere bei der Rallye Asturia 1986 einen beachtlichen zweiten Platz für die FASA-Renault ein. Schicker Rallye-Bolide im damals typischen Renault-Motorsportdesign von Norev.
Modellfotos: bat
Auf dem Genfer Salon 1984 debütierte der Maxi 5 Turbo, 200 Stück wurden zur Homologation für die Gruppe B gebaut.
Foto: Renault
 

Steckbrief:

Norev 510622 Renault Maxi 5 Turbo Rallye Asturia 1986 (# 4 Sainz/Boto). Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP 36 Euro.