Faszination Modellautos

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News 1:87 Brekina

Voll auf A: ABBA, Admirale und Acadianen

ABBA ist absoluter Kult. Brekina setzt auf ABBA, lässt uns die Vinylplatten aus den 70ern hervorkramen und den Plattenspieler wieder in Betrieb nehmen. Aber auch Weiteres macht Spaß: Kadett C GT/E, ein Vorkriegs-Admiral und buntes Geflügel von Citroën.

ABBA-Mania

Waterloo und Dancing Queen, Take a Chance on me und Fernando: Selbst wer ABBA nicht restlos verfallen ist, kennt die schwedische Popgruppe, deren Name sich aus den ersten Buchstaben der Vornamen der Bandmitglieder zusammensetzt, Agneta Fältskog, Björn Ulvaeus, Benny Andersson, Anni-Frid Lyngstad. ABBA besteht seit 1972, der große Durchbruch kam mit dem Sieg beim „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ 1974 im englischen Seebad Brighton. Das rockige Lied „Waterloo“ und die schrillen Outfits sorgten für einen deutlichen Vorsprung vor den anderen 16 Teilnehmern. Mit dem Sieg in Brighton begann eine faszinierende internationale Karriere, mit ungefähr 400 Millionen verkauften Tonträgern. Damit zählt ABBA zu einer der erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte. Ab 1982 zog sich die Gruppe aus dem aktiven Musikbusiness zurück, ohne sich jedoch offiziell aufzulösen. Im Jahr 2021 erfolgte das von vielen Fans lang erwartete Comeback mit dem Album „Voyage“ und vier neuen Singles.

Um 1980 machte ein Albedo-Modell Furore, das die vier Bandmitglieder auf einem gerippten Kofferauflieger zeigt, standesgemäß gezogen von einer Volvo F10 Zugmaschine. Im Albedo-Sonderheft wird von 23 produzierten Exemplaren geschrieben. Und das Modell findet sich auch auf dem Cover der Doppel-LP „Absolute“, abgebildet zwischen anderen ABBA-Devotionalien. Der passionierte Herpa-Sammler Harald Lierhammer hat uns ein Foto des sehr raren Modells zur Verfügung gestellt. Er weiß als Musiker zu erzählen, dass Björn Ulvaeus, den er bei einer Probe zum Musical „Mamma Mia“ traf, nichts von der Existenz des Modells wusste.

Nun springt Brekina in die Bresche und bringt auf der Basis des Renntransporter-Aufliegers eine Nachbildung in Anlehnung an diejenigen Lastwagen, die 1977 das Bühnenequipment zu den ABBA-Konzerten quer durch Europa transportierten. Gezogen wurden die mit bunten Lettern beschrifteten Auflieger von Volvo F89 Zugmaschinen, eine Neuentwicklung von Brekina. Der Hersteller aus dem Schwarzwald hat sich zum Ziel gesetzt, alle wichtigen Lastwagentypen aus den 70er-Jahren zu miniaturisieren, und dazu gehört einfach ein Volvo F88/F89 (auch wenn es schon Nachbildungen von Wiking, Albedo/Herpa und Espewe gibt). Das Modell ist sehr gut gelungen, obwohl das Fahrerhaus fest mit dem Einheitsfahrgestell verklebt ist. Die Bedruckung der Kabine, der Scheibenrahmen und Scheibenwischer überzeugen. Aus gutem Grund ist das Modell ab Werk ausverkauft, im Fachhandel aber noch verfügbar.

Steckbrief

85683 Volvo F89 Koffersattelzug „ABBA Tour 1977“. FH und Koffer silbermetallic. IA grau. Beiliegende Seitenspiegel. UVP 37,95 €. Ab Werk ausverkauft.

Zurück zu den Wurzeln: Brekina in Vorkriegszeiten

Brekina besinnt sich auf seine Wurzeln und bringt nach längerer Enthaltsamkeit wieder Modelle nach Vorbildern von Vorkriegspersonenwagen. Keine Allerweltsfahrzeuge, sondern imposante Automobile der Oberklasse. Als erste Miniatur zeigen wir den Opel Admiral, der von 1937 bis 1939 produziert wurde und über dem zur gleichen Zeit vorgestellten Opel Super 6 platziert war. Als neues Spitzenmodell erhielt der Opel Admiral eine gehobene Ausstattung und einen Sechszylinder-Motor mit 3,6 Liter Hubraum und 75 PS. Seine Premiere feierte er auf der 1937er IAA in Berlin. Da er vergleichsweise günstig war, er kostete 6500 Reichsmark, war der Opel Admiral eine echte Alternative zu Maybach, Mercedes und Horch. Die Produktion des für das komfortables Fahren auf den Reichsautobahnen vorgesehenen Reisewagens endete kriegsbedingt im Oktober 1939, sein Motor wurde für Wehrmachts-Opel-Blitz gebraucht. Fast alle Bestands-Opel-Admiral requirierte die Wehrmacht als Stabsfahrzeuge. Eine Wiederaufnahme der Produktion nach Kriegsende war nicht möglich, da Motoren über 1,5 Liter Hubraum von den Besatzungsmächten für einige Jahre untersagt waren. So blieb es bei 6404 hergestellten Exemplaren.

Die zweite Miniatur zeichnet den „großen“ Mercedes 770 K (W150) nach, der im Jahr 1938 vorgestellt wurde. Die meisten der 88 zwischen 1938 und 1943 gebauten Personenwagen gingen als Dienstwagen an die Reichskanzlei, nur wenige wurden an Privatpersonen verkauft. Alle Mercedes 770 K erhielten einen Kompressormotor mit 230 PS Leistung. Die Ausmaße des Spitzenmodell von Daimler waren gewaltig, die Länge betrug sechs Meter, der Kühlergrill besaß eine Höhe von einem Meter.

Eigentlich braucht man über die Brekina-Modelle nicht viel zu schreiben, es reicht ein Wort: klasse! Es macht einfach Freude, die beiden Miniaturen zu betrachten. Da passt alles, von der Linienführung über die Lackierung bis zum umfangreichen Chromzierrat. Die Modelle mit dem Zusatz „MCW“ sind exklusiv nur im Onlineshop von Model Car World erhältlich. kr

Steckbrief

20455MCW Opel Admiral, Bj. 1938. Karosserie grün mit elfenbeinfarbenen Seitenflächen. IA braun; 20541 dito. dunkelrot. IA schwarz. UVP jeweils 19,95 €.

21055MCW Mercedes 770 K, Bj. 1938. Karosserie cremeweiß mit schwarzen Kotflügeln. IA grauweiß. Verdeck schwarz; 21054 dito. weiß. IA und Verdeck dunkelrot. UVP jeweils 19,95 €.

Enten-Nachfolger oder doch nicht

Citroën hatte mit der Dyane die Intention, die Lücke zwischen dem 2CV, der „Ente“, und dem höher angesiedelten Ami 8 zu schließen. Ein großer Teil der Entwicklung basiert auf Vorarbeiten des von Citroën übernommenen Herstellers Panhard. Auch der Name „Dyane“ erinnert an die Panhard-Fahrzeuge Dyna oder Dynavia. Obwohl Citroën das Fahrzeug nie als Nachfolger der Ente propagierte, wurde es trotzdem allgemein als solches angesehen. Insgesamt verließen zwischen 1967 und 1983 über 1,4 Millionen Fahrzeuge die Werkhallen von Citroën. Um dem konkurrierenden Renault 4 Paroli bieten zu können, brachte Citroën eine Lieferwagenvariante, die Citroën Acadiane, auf den Markt, als Nachfolger der Kastenente. Die Acadiane wurde von 1978 bis 1987 in der spanischen Produktionsstätte von Citroën in Vigo in 253.393 Exemplaren hergestellt. Und trotz dieses Erfolges: Der 2CV überlebte die Dyane.

Brekina verkleinert sowohl die Dyane wie auch die Acadiane in den H0-Maßstab in bewährter Manier. Die Karosserien sind in ihrer Linienführung bestens gelungen, die Bedruckung ist vollständig und fein ausgeführt und die Farbtöne authentisch. Brekina liefert die Citroën Acadiane in der Version als Wohnmobil „Oasi“ exklusiv an Model Car World.

Steckbrief

14251 Citroën Dyane mit geschlossenem Rolldach. Karosserie orange. IA hellgrau; 14252 dito. rot. IA braun. UVP jeweils 16,95 €.

14275 Citroën Acadiane. Karosserie blau. IA schwarz; 14283MCW dito. beige „Oasi“. IA schwarz. UVP jeweils 16,95 €.

Doppelt hält besser

Manche Modellautosammler sehen Doppeltentwicklungen als Ärgernis und Ressourcenverschwendung an. Kann man, muss man aber nicht so sehen. Man kann es auch als Bereicherung des Angebots im H0-Modellautokosmos interpretieren, was der Verfasser bevorzugt. Es handelt sich hier um die Modelle des Opel Kadett C GT/E und des Lancia Stratos HF, die es auch von Minichamps gibt. Qualitativ geben sich die beiden Fabrikate nichts, Unterschiede finden sich nur in Nuancen. Und der Lancia Stratos HF von Brekina besitzt sogar Kotflügelverbreiterungen, ein Erbe der Rallye-Versionen. Fazit: Alles gut, doppelt hält besser.

Steckbrief

29652 Lancia Stratos HF. Karosserie blau. IA schwarz. UVP 19,95 €.

20400 Opel Kadett C GT/E. Karosserie schwarz und gelb. IA schwarz. UVP 21,95 €. Ab Werk ausverkauft.

Ohne Werbung läuft nichts

Mit den Anfängen des Automobils wurde die Werbung mobil, Werbung für sich selbst, aber auch für Firmen aus verschiedenen Branchen. Ziel war es oft auch, den Endverbrauchern neue Produkte näher zu bringen und deren Funktion zu erklären. So finden wir auf der Ladefläche des VW T1 mit Plexiglasabdeckung verschiedene Staubsauger der Firma Hoover. Das Unternehmen besteht seit dem Jahr 1908 in New Berlin im US-Bundesstaat Ohio. William Henry Hoover erwarb ein Patent für einen Staubsauger, der durch die Wohnung gezogen werden konnte. Hoover bot nach dem Ersten Weltkrieg seine Staubsauger auch in Europa an, wo sie sich, wie in den USA, sehr erfolgreich verkauften.

Das zweite Werbefahrzeug auf der Basis eines VW T1 spricht für sich. Die nachgebildete blaue Packung auf der Ladefläche kennt wohl jeder Modellautosammler. Bad Reichenhaller ist das Synonym für Speisesalz und marktbestimmend. Seit dem Jahr 696 wird in Bad Reichenhall Salz gewonnen. Damit gehört Bad Reichenhaller zu den ältesten Unternehmen weltweit.

Steckbrief

32864 VW T1b Präsentationswagen „Hoover“. Karosserie cremeweiß. IA braun. Ladefläche mit zehn Staubsaugern und transparenter Abdeckhaube. UVP 29,95 €.

32861 VW T1bWerbewagen „Bad Reichenhaller“. Karosserie weiß. IA braun. Ladefläche mit übergroßer Verpackung. UVP 24,95 €. Ab Werk ausverkauft.

Rettung aus dem Wasser

Vor hundert Jahren konnte nur ein kleiner Teil der Menschen schwimmen, viele ertranken. Im Jahr 1913 veröffentlichte das amtliche Organ des Deutschen Schwimmverbandes, der „Deutsche Schwimmer“, den Aufruf zur Gründung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, was im selben Jahr auch geschah. Brekina miniaturisiert einen Fiat 238, der bei der DLRG Ortsgruppe Stade e.V. im Einsatz für die Rettung von im Wasser verunglückten Menschen stand.

kr

Steckbrief

34436 Fiat 238 Halbbus mit Dachgepäckträger und Schlauchboot „DLRG der Ortsgruppe Stade“. Karosserie oben weiß, unten blau. IA braun. Silberner Dachträger mit orangefarbenem Boot. Ein blautransparentes Warnlicht. UVP 18,95 €.