Wie früher: Herpa-High-Tech und PC-Box
Im Shop des Nationalen Automuseums (NAM) ist ein neues 1:87-Modell erhältlich, es kommt von Herpa und zeichnet den legendären Porsche 959 S nach. Das Vorbild des Supersportwagens ist natürlich im Museum zu bewundern. Der Porsche 959 war neben dem Ferrari F40 eines der ersten High-Tech-Modelle von Herpa, bei denen neben einer besonders feinen Detaillierung immer die Motorhauben zu öffnen war und die dadurch einen Blick auf den Miniaturmotor möglich machten. Das High-Tech-Prinzip wurde von vielen anderen Modellherstellern übernommen. Herpa hat beim Sondermodell für das NAM alles bedruckt, was es zu bedrucken gibt, vom Kennzeichen über die Türgriffe bis zum Schloss der Motorhaube. Unter dieser versteckt sich die Nachbildung des Antriebsaggregats. Standesgemäß ist das Modell in einer PC-Box, auch eine Erfindung der Firma Herpa.
Porsche präsentierte den Supersportwagen 959 als Studie „Gruppe B“ auf der IAA in Frankfurt im Jahr 1983, die Auslieferung erfolgte drei Jahre später. Der Über-Porsche galt als schnellstes Serienfahrzeug der Welt, das auf öffentlichen Straßen fahren durfte und vereinigte in sich so viele bis dato unerhörte Attribute, dass die ganze Welt von ihm schwärmte. Er 959 besaß neben einem elektronisch gesteuerten, variablen Allradantrieb viele weitere technische Neuerungen, zum Beispiel ein elektronisch einstellbares Fahrwerk. Einen größeren Turbolader und ein modifiziertes Überdruckventil erhielten 29 Fahrzeuge des Porsche 959, diese wurden intern als Porsche 959 S bezeichnet (S für Sportversion mit 515 PS und 339 km/h Höchstgeschwindigkeit). Ein Kaufinteressent musste damals 420000 D-Mark für die günstigste Ausstattungsvariante des Porsche 959 auf den Tresen legen, sofern er als Käufer überhaupt akzeptiert wurde. Porsche gab seinen 959 nicht jedem, nur ausgewählten, hausintern bekannten Kunden (die zumeist nicht nur Porsche-intern, sondern auch öffentlich bekannt waren). Und der erfolgreiche Käufer durfte seinen 959 in den ersten sechs Monaten nicht weiterverkaufen, um zu vermeiden, dass auf dem Gebrauchtmarkt Spekulationsgewinne erzielt werden konnten. Laut Porsche sollen während der Produktionszeit von 1986 bis 1988 insgesamt 292 Fahrzeuge hergestellt worden sein. Eine Nachauflage von acht in einigen Punkten verbesserten Exemplaren folgte im Jahr 1992 zum Preis von 747500 D-Mark. Diese acht 959er sind heute besonders begehrte Sammlerobjekte, allerdings werden sind nicht angeboten. Die „normalen“ Porsche 959 erzielen Sammlerpreise zwischen einer und anderthalb Millionen Euro. Ob sich der Preis des Herpa-Modells auf dem Miniaturautosammlermarkt auch derart entwickeln wird?
kr
Steckbrief:
956123 Porsche 959 S. Bj. 1987. Karosserie weiß. IA schwarz. Kennzeichen „BB-PW 970“. Auflage 300 Exemplare. UVP 34,99 €.