Faszination Modellautos

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News 1:87 Wiking-Neuheiten März

Glänzt wie lackiert

Jeden Monat neue Wiking-Modelle, daran muss sich nicht nur der Sammler, sondern auch der Verfasser gewöhnen. Allerdings ist die Anzahl der Neuheiten überschaubar. Da der Land Rover 107 Series 1 auf der Spielwarenmesse in schon fast fertigem Zustand zu bewundern war, konnte eine frühe Auslieferung erwartet werden. Voilà, nun ist das erste Modell lieferbar und erfüllt die darin gesetzten Erwartungen voll und ganz. Sechs weitere Farbvarianten vervollständigen das Neuheitenpaket des Monats März.

Formneuheit Land Rover 107 Serie 1

Einen Klassiker im Wiking-Sortiment stellt der kurze Land Rover 88 der zweiten Serie dar, der seit 1962 dort vertreten und ein immer wiederkehrender Bestandteil des Angebots der Lüdenscheider Modellbauer ist. Seine Plane erhielt er drei Jahre später. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dies auch beim neuen Land Rover 107 Serie I der Fall sein wird, der zur Premiere noch ohne Pritschenaufsatz auskommen muss. Aber so steht ein phantastisch gestaltetes Wiking-Modell vor uns, dessen Karosserie auf den ersten Blick lackiert erscheint. Doch dies trügt, die Form wurde extrem aufpoliert. Beim Vorbild standen solche Fahrzeuge auf Automobilausstellung, wo sie im wahrsten Sinne des Wortes glänzen mussten. Das Modell überzeugt nicht zuletzt durch die vielen silbern bedruckten Beschlagteile, die es sehr authentisch wirken lassen. Am Heck findet sich ein kleines „Land Rover“-Logo.

Die Firma Rover war für ihre qualitativ hochwertigen und auch hochpreisigen luxuriösen Personenwagen bekannt, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg aber kaum noch absetzen ließen. So kam der technische Direktor von Rover, Maurice Wilks, der einen ehemaligen Militär-Jeep nutzte, auf die Idee, ein Fahrzeug für die Landwirtschaft (Land Rover) zu entwickeln. Der erste Prototyp baute noch auf einem Jeep-Fahrgestell auf, doch für die Serienfertigung wurde ein eigenes Chassis produziert. Die Karosserie entstanden aus Duralumin-Blechen, die zwar teurer als Stehlbleche waren, jedoch damals leichter zu beziehen und langlebiger waren. Zunächst stellte Rover ein Fahrzeug mit einem Radstand von 80 Inches her und präsentierte es auf der Amsterdam Motor Show 1948. Im Jahr 1954 folgte eine Variante mit einem längeren Radstand von 107 Inches. Damit vergrößerte sich die Ladefläche. Der Land Rover 107 wurde bis 1957 gebaut, bis im darauf folgenden Jahr der Land Rover Serie 2 für eine Ablösung sorgte (nun mit Radständen von 88 beziehungsweise 109 Inches). Die Karosserie wurde verbreitert, um das Kippmoment zu verringern, die Breite der Fahrerkabine blieb allerdings unverändert, was zu einem kleinen Versatz führte (und beim entsprechenden Wiking-Modell auch zu erkennen ist). Freuen wir uns auf viele Ausführungsvarianten dieses schönen Modells.

Steckbrief

0107 01 Land Rover 107 Serie I Pickup.  Karosserie und Felgen blassgrün. IA schwarzgrün. Lenkrad schwarz. FG graualuminium. UVP 23,99 €.

Lastwagen und Kommunalfahrzeuge

Im Jahr 1973 erschien der MAN F8 Tanksattelzug in den Farben des Mineralölkonzerns Texaco. Die Zugmaschine mit kippbarem Fahrerhaus zog den neu konstruierten Tankauflieger nach dem Vorbild der Aurepa Fahrzeugwerk Heitger KG. Zwei Jahre später erhielt das Unternehmen aus Mannheim-Neckerau ein Werbemodell mit Scania 110 Fahrerhaus, heute eine große Wiking-Rarität. Diese Modelle besaßen noch runde Kotflügel am Auflieger, während die späteren ARAL-Versionen eckige erhielten. Dagegen finden wir beim neuen, farblich interessant gestalteten MAN Hauber Tanksattelzug mit Eigenwerbung der Firma Aurepa wieder die runde Ausführung.

Die Erstauflage des Lancer Boss Seitenstaplers in Gelb war sehr schnell ausverkauft, eigentlich keine Überraschung, warteten doch die Sammler seit seinem Auftritt zur Eröffnung der Siku//Wiking-Modellwelt auf die Realisation des Prototyps. Auf der Erfolgswelle schwimmend, schiebt Wiking jetzt die zweite Variante nach einem Vorbild der Deutschen Bundesbahn nach. Das Fahrzeug könnte auf kleineren Bahnhöfen zum Einsatz gekommen sein, die über keinen Ladekran verfügten. Mit dem Seitenstapler konnten Holzstämme, Stahlrohre oder auch Container auf- und abgeladen werden. Das Modell ist in bundesbahntypischem Kieselgrau gehalten und weist eine umfassende Bedruckung mit Warnschraffuren auf. Auch der himbeerrote Streifen mit dem „DB“-Keks wurde nicht vergessen.

Es ist erstaunlich, dass Wiking seit 2012 kein Modell des im Jahr 2008 erschienenen Mercedes LAK 710 Pritschenkippers mehr aufgelegt hat. Nun endlich gibt es eine neue Variante in Kommunalorange mit Warnlicht auf dem Dach. Das Fahrerhaus ist umfangreich mit rot-weißen Warnschraffuren auf an der Motorhaube bedruckt. Vielleicht kann sich Wiking dazu entschließen, die Pritscheneinlage in Zukunft aus Kunststoff statt silbernem Karton zu fertigen, das würde das Modell deutlich aufwerten.

Steckbrief

0780 07 MAN 12.230 HS Tanksattelzug „Aurepa“. FH, Tankunterteil, Laufsteg und Leiter rapsgelb. IA schwarzgrau. Tankoberteil silbergrau. FG, Kotflügel und Felgen blassbraun. Sattelplatte silbern. UVP 24,99 €.

0667 02 Lancer Boss Seitenstapler „DB“. FH, Aufbau und Hubvorrichtung mit Gabeln kieselgrau. IA, FG, Auspuff und Felgen schwarz. Plattformen grau bedruckt. Ein orangetransparentes Warnlicht. UVP 29,99 €.

0895 06 Mercedes LAK 710 Pritschenkipper Kommunal. FH, Pritsche und FG pastellorange. IA und Kühlergrill schwarz. Pritscheneinlage silberfarbene Pappe, Ein orangetransparentes Warnlicht. Beiliegende Seitenspiegel und Peilstangen. Felgen rot. UVP 22,99 €.

Camping-Modelle

Das ist mal eine schicke Version des VW T1 Campingbusses! Nicht falsch verstehen, alle der bisher von Wiking auf dem Markt gebrachten Campingbusse sehen gut aus, aber dieser halt besonders gut. Dazu tragen neben der edlen Farbgebung sicher auch die passend zur Karosserie aufgedruckten Vorhänge bei. Und die Exportstoßstangen und Weißwandreifen sind eigentlich ein Muss bei diesem Modell. Einfach klasse.

Die Firma „Caravans International Wilk“ wurde im Jahr 1952 in Bad Kreuznach gegründet, das erste Wohnwagen-Modell erschien 1959. Nach dem Konkurs 1986 ist Wilk heute eine Marke der Knaus Tabbert AG. Im Jahr 1964 bracht Wilk den Wohnwagen Triumphat 630 auf den Markt, das Spitzenprodukt mit einer vollständigen Ausstattung. Der längste Wohnwagen seiner Zeit bot dem Campingfan die Geräumigkeit eines kleinen Wochenendhauses. Wilk bot den Wohnwagen bis 1973 an. Wiking sprang 1968 auf den Camping-Zug auf und brachte den Wilk 630 im angenäherten Maßstab 1:87. Er verblieb bis 1988 im Katalog, die erste Neuauflage kam von Rüdiger Göbelsmann (Der Wiking-Fan) zusammen mit einem Mercedes 300 als Gespann. Wiking hat das neue Modell mit vielen Zierlinien bedruckt, ein echter Eyecatcher. Auch hier sind Vorhänge aufgedruckt, aber alle in zugezogenem Zustand, was vermuten lässt, dass die Insassen gerade schlafen.

Steckbrief

0797 42 VW T1 Campingbus. Karosserieunterteil achatgrau. Karosserieoberteil, Hubdach und Felgen grünblau. IA Beigegrau. FG schwarzgrau. Exportstoßstangen weiß. Dachträger und Radkappen silbern. Weißwandreifen. Aufgedruckte Vorhänge. UVP 21,99 €.

0092 48 Wohnwagen Wilk Triumphat 630 Wohnwagen. Aufbau perlweiß mit korallenroten Streifen bedruckt. IA graubeige. Felgen silbern. Dachfenster getönt. Aufgedruckte Vorhänge. UVP 12,99 €.

Zubehör

Die Parkhalle erschien bei Wiking im Jahr 1962 im Sortiment und verblieb dort bis 1969. Die filigrane Konstruktion war sicher damals für Bruch beim Spielen verantwortlich, ein Grund dafür, dass das Zubehörteil nicht so häufig zu finden ist. Während der Produktionszeit trugen die Dachträger immer ein orangetransparentes Dach. Bei den bisher acht von Wiking neu aufgelegten Parkhallen variierten die Farben des Welldachs, die Farbe Orange war aber auch vertreten. Die aktuelle Version besitzt ein transparentes Dach. Lobenswert ist, dass Wiking zwei zusätzliche Dachstreben beigelegt, damit lassen sich alte Modelle sehr gut restaurieren.

Steckbrief

1150 02 Parkhalle (Bausatz). Bodenplatte perlgrau. Stützen silbern. Welldach transparent. Beiliegend zwei zusätzliche silberne Dachstreben. UVP 8,49 €.