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News 1:87 Wiking Neuheiten Mai

Die Wiking-Neuheitenauslieferung des Wonnemonats Mai umfasst vier Modelle im Maßstab 1:87, das stellt den bisherigen Jahresrekord dar. Eine Formneuheit befindet sich zwar nicht mit im Paket, dafür gibt es ein Wiedersehen mit einigen Wiking-Klassikern, manche davon zum ersten Mal als Neuauflagen im Serienprogramm. Ein wieder aufgelegtes Bauteil stammt sogar aus der Drahtachser-Epoche.

Sieben auf einen Streich: Drei unverglaste DKW F89, drei DKW F89/F91 Veteranen und davor die neueste Variante in Grünmetallic.
Modellfotos: kr

Die letzte Version des DKW F89 Meisterklasse aus der Veteranenserie erschien bei Wiking im Katalog des Jahres 1989, 30 Jahre später die letzte Neuauflage als Sondermodell der Spielwarenmesse eG. Die Karriere des DKW F89 begann im Jahr 1953 als damals noch unverglastes Modell. Im Laufe der Zeit erschienen sehr viele Farbvarianten, 1955 sogar in Grünmetallic. Friedrich Peltzer entschied sich 1977 dazu, das Modell in der Veteranenreihe in verglaster Version auf den Markt zu bringen. Es wird unter Sammlern oft behauptet, das Modell wäre aus dem unverglasten Modell entstanden, jedoch darf dies bei genauem Vergleich angezweifelt werden. Der formentechnische Aufwand wäre viel zu groß gewesen. Das Modell vom 1977 erhielt ein etwas größeres Heckfenster als dasjenige der unverglasten Version. So kann als Vorbild auch ein F91 Sonderklasse des ersten Baujahres 1953  gedient haben. Das Wiking-Sondermodell zur Techno Classica 1996 wird vom Auftraggeber selbst, der Audi-Klassikabteilung, als DKW F91 bezeichnet.

Das verglaste Veteranenmodell zeigt einige Merkmale, die auch das unverglaste Modell besitzt, so zum Beispiel der fast identische Heckdeckel, ist jedoch nicht aus diesem entstanden. Dem aktuellen Modell verpasste Wiking nicht nur eine saubere Metalliclackierung, sondern auch viel Chromzierrat in Form von silbernen Bedruckungen.
Durch das ebenfalls lackierte Fahrgestell konnte Wiking die Stoßstangenpartie vorbildgerecht in Karosseriefarbe nachzeichnen: Stoßstange in Wagenfarbe lackiert, die Chromleiste silbern aufgedruckt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Westdeutschland nach der Löschung der Auto Union AG mit Sitz in Chemnitz die Auto Union GmbH in Ingolstadt gegründet. Als erster Personenwagen der Auto Union verließ der DKW F89 1950 die Ingolstädter Werkhallen mit der Bezeichnung „Meisterklasse“, der die Karosserie des vor dem Krieg entwickelten DKW F9 trug, aufgesetzt auf ein Fahrwerk und angetrieben von einem Motor des Vorkriegs F8.

DKW war einer der ersten Automobilhersteller in Deutschland, der seine Fahrzeuge in Metallicfarbtönen lackierte (Fischsilbergrün, Fischsilberbraun und Fischsilbergrau). Dabei wurden die Lacke mit Fischschuppen versehen, um den Metalliceffekt zu erzielen. Allerdings erforderte die Pflege des Lacks einen großen Aufwand, damit dieser nicht bald verblasste. Das Fischsilbergrün trug die Bezeichnung AU 242, allerdings war dieser Farbton deutlich heller als der von Wiking aktuell verwendete. Das in hellgrünmetallicfarbenem Kunststoff abgespritzte unverglaste Modell von 1955 kommt dagegen dem Originallack sehr nahe. Wiking hat sich vermutlich an einem restaurierten Vorbildfahrzeug orientiert.

Von unten gesehen wird deutlich, dass der verglaste DKW F89/F91 eine eigenständige Konstruktion darstellt.

Steckbrief:

Wiking 0122 03 DKW F89. Karosserie und FG grünmetallic. IA blassbraun. Felgen silbern. UVP 17,99 €.

Hanomag präsentierte 1958 eine Baureihe von leichten Lastwagen, die die Bezeichnungen Kurier, Garant und Markant trugen. Der kleinste dieser Lastwagen, der Kurier, wurde von einem 50-PS-Dieselmotor angetrieben und besaß eine Nutzlast von ungefähr zwei Tonnen. Wiking ließ sich acht Jahre Zeit, bis der Hanomag Kurier als Neuheit präsentiert wurde, zunächst als Pritschen- und Koffer-Lkw, ein Jahr später als Getränkewagen. Es ist sehr erstaunlich, dass das neue Modell des Hanomag Kurier tatsächlich die erste Neuauflage im Serienprogramm seit 1970 ist, dem Produktionsende des Modells. Eine Handvoll von Sondermodelle gab es allerdings schon in den 2000er Jahren. Wiking hat sich für eine unbedruckte und damit eine sehr zurückhaltende Version entschieden.

Schlicht, aber schön, die erste Neuauflage des Hanomag Kurier als Kastenwagen im Serienprogramm. Wie alle Neuauflagen von Kleinlastwagen hat das Modell zweiteilige Felgen erhalten.
Das historische Modell gab es nur in einer Farbkombination, grau und blau. Im Koffer befanden sich damals einige Ersatzteile, die heute meistens nicht mehr vorhanden sind.

Steckbrief:

Wiking 0344 01 Hanomag Kurier Kastenwagen. FH, Kofferaufbau und Felgen purpurrot. Kofferdach fenstergrau. IA mausgrau. FG eisengrau. UVP 13,99 €.

Sollte der Magirus Mercur 120 AK Rundhauber Pritschenkipper in den Farben der Spedition August Alborn aus Dortmund das zweite Sondermodell für die diesjährige Intermodellbau werden? Wir wissen nicht, ob Wiking einen Messeauftritt in Dortmund plante und dann doch wieder verwarf. Auf jeden Fall reiht sich der Magirus Rundhauber bestens in den Modellfuhrpark nach Vorbildern des traditionsreichen Unternehmens ein. Gegründet wurde es 1891 als Fuhrunternehmen für Kohlentransporte mit Pferdefuhrwerken. Das Jahr 1930 läutete den Beginn der Motorisierung bei Alborn ein, erste Spezialtransporte wurden abgewickelt. Ab 1961 wurden die Spezialtransporte ein wichtiger Bereich des Unternehmens, die Kohlentransporte wurden aufgegeben. Mitte der 60er Jahre besaß Alborn einen sehr vielfältigen Fuhrpark aus Zugmaschinen, Tiefladern, verschiedenen Lastwagen und Anhängern. Mit dem Kauf des ersten Autokrans 1971 einher ging eine vollständige Konzentration auf die Spezialtransporte.

Im Original gab es den Magirus Mercur Rundhauber nur in wenigen Exemplaren, die Kabine erwies sich für einen Allradkipper als zu wenig verwindungssteif und Magirus stellte bald den Eckhauber vor.

Steckbrief:

Wiking 0424 95 Magirus Mercur 120 AK Rundhauber Pritschenkipper „Aug. Alborn“. FH und Pritsche kieferngrün. IA schwarz. FG und Kotflügel kieselgrau. Felgen rot. Beiliegende Seitenspiegel und Peilstangen. UVP 23,49 €.

Manche Sammler jüngeren Alters werden sich gefragt haben, wo denn das Verdeck des dreiachsigen Magirus Saturn Pritschenlastwagen herkommt. Nun, es ist vermutlich das älteste Wiking-Bauteil, das eine Wiederauflage erfährt. Es handelt sich um das so genannte Cowboy-Verdeck, das als Zubehörteil von 1950 bis 1953 zur Komplettierung der Fiat und Dodge Drahtachser-Lkws und passenden Anhänger angeboten wurde. Der Fiat 626 N erhielt das Verdeck sogar serienmäßig, allerdings nur 1950. Wiking gestaltet den Magirus Lastwagen als Sprengstoff-Transport, mit entsprechenden Totenkopf-Symbolen auf der Plane, Erinnerungen an den Kinofilm „Lohn der Angst“ werden wach.

Eine geniale Kombination von verschiedenen Wiking-Bauteilen aus verschiedenen Epochen. Fahrerhaus und Fahrgestell aus den 60er Jahren, Verdeck aus den frühen 50ern und die Pritsche stammt aus neuerer Zeit. Das „Cowboy-Verdeck“ passt bestens auf die Pritsche, was zeigt, dass die Außenmaße seit der ersten Drahtachser-Version gleich geblieben sind.

Steckbrief:

Wiking 0427 01 Magirus Saturn 150 A 6×6 Eckhauber Pritschen-Lkw „Explosives“. FH, Pritsche, FG und Felgen leuchtrot. Kühlergrill basaltgrau. Plane („Cowboy-Verdeck“) beige. Verglasung getönt. UVP 18,99 €.

Bisher gab es den Henschel HS 140 nur zusammen mit dem zweiachsigen Großraumkofferauflieger, nun folgt eine einachsige Version in den Farben von „Kaiser’s Kaffee Geschäft“. Und ebenfalls zum ersten Mal lackiert Wiking das Fahrerhaus zweifarbig, passen zum Auflieger. Die Ausführung ist perfekt gelungen. Besonders schön wäre es gewesen, wenn Wiking der Motorhaube seitlich noch den „Henschel“-Schriftzug spendiert hätte.

Die Geschichte des Lebensmittel-Handelsunternehmens „Kaiser’s Kaffee Geschäft“ reicht bis ins Jahr 1880 zurück. Die Firma entwickelte sich stetig, 1930 besaß sie 1900 Filialen, von denen mehr als ein Drittel im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, die nach dem Ende des Kriegs wieder aufgebaut wurden. Im Jahr 1971 erfolgte die Übernahme durch die Tengelmann-Unternehmensgruppe.  Am 1. Januar 2017 gingen das Unternehmen an Edeka und Teile davon an Rewe.

Wiking hat bei der zweifarbigen Gestaltung des Fahrerhauses ganze Arbeit geleistet, es sind keine Fehlstellen zu erkennen. Noch besser würde der Henschel HS 100 mit seitlichem Firmenschriftzug wirken.

Steckbrief:

Wiking 0513 28 Henschel HS 140 Koffersattelzug „Kaiser’s Kaffee Geschäft“. FH- und Kofferoberteil, Koffertüren und Trilex-Felgen karminrot. FH- und Kofferunterteil, FG und Kotflügel ultramarinblau. Kofferdach weiß. IA schokobraun. Sattelplatte silbern. UVP 32,99 €.

Ein Mauerblümchen im Wiking-Programm wird zu neuem Leben erweckt, der Mercedes LPS 1317 Holztransporter. Ein Modell, das nicht unbedingt ganz oben auf der Wunschliste der Wiking-Sammler steht (Ausnahmen: Fahrerhausfarben in Nicht-Grüntönen).  Der Holztransporter mit „Toastscheiben“-Fahrerhaus löste 1975 das Modell mit der Kurzhauber-Kabine ab und verweilte bis 1981 im Katalog. Wiking nimmt den klassischen Grünton wieder auf, diesmal in Opalgrün und pimpt das Fahrerhaus mir bedrucktem Kühlergrill und farbig abgesetzten Blinkern und Türgriffen deutlich auf.

Mit etwas Farbe gepimpt wirkt der Mercedes LPS 1317 Holztransporter richtig gut. Die Farbgestaltung von Fahrerhaus und Fahrgestell passen leider nicht zu den Fahrzeugen der Forstserie des kleinen Wiking-Ladens von Michi Bloeßl.
Das neue Wiking-Modell im Kreis seiner Vorfahren. Die gab es vorwiegend in grünen Farbtönen, alle anderen Fahrerhaus-Farben sind eher selten zu finden.

Steckbrief:

Wiking 0390 12 Mercedes LPS 1317 Langholztransport. FH und Kotflügel opalgrün. IA olivbraun. FG, Nachläufer und Felgen oxidrot. Rungen und Sattelplatte silbern. Holzstämme mischbraun. UVP 22,99 €.

Die Sealand-Story bei Wiking geht in die nächste Runde. Nach dem MAN F8, dem IHC Loadstar und dem Mercedes 1413 (PMS) darf nun der Peterbilt 359 einen Containerauflieger mit einem 40‘-Container des Pioniers des Containertransports ziehen. In seiner schlichten Gestaltung  wirkt der Peterbilt sehr angenehm, nur der Kühlergrill trägt ein kleines Firmenlogo. Die Anbauteile sind silbern lackiert, was im Maßstab 1:87 viel besser wirkt als glänzendes Chrom. Der Sealand-Schriftzug feierte seine Premiere im Wiking-Kosmos 1976 mit einer stilisierten US-Zugmaschine, zu deren Verwirklichung die MAN Pausbacke verunstaltet wurde. Das Fahrerhaus zeigt Anlehnungen an den MACK FM 786 ST. Auch Liliput führte einen selbst lackierte und beschrifteten 40‘-Sealand-Container als Ladegut im Sortiment.

Eine schlichte, aber trotzdem attraktive Farbgestaltung trägt der Peterbilt 359 Containersattelzug. Das Modell ergänzt die bisher erschienenen Sealand-Modelle.
Wiking baute 1976 ein stilisierte Zugmaschine aus der MAN Pausbacke. Auch der 40‘-Alucontainer wurde verändert, um das Sealand-Logo aufnehmen zu können. Andere Farben als Weiß für das Fahrerhaus sind weniger häufig zu finden.
Auch bei Liliput gab es einen Sealand-Container. Wiking lieferte die Rohgehäuse an den österreichischen Modellbahnhersteller, der diese lackierte und bedruckte und als Ladegut verwendete.

Steckbrief:

Wiking 0527 07 Peterbilt 359 40‘-Containersattelzug „Sealand“. FH und FG dunkelachatgrau. IA, Kühlergrill, Tanks, Auspuffrohre und Sattelplatte silbern. Auflieger und Trilex-Felgen verkehrsrot. Container silbern. Containerdach und -rahmen basaltgrau. Beiliegende Zurüstteile. UVP 26,99 €.

Keine Wiking-Neuheitenauslieferung ohne Seitenstapler? Lassen wir uns überraschen… Das aktuelle Modell trägt die Farben der Hamburger Hafen und Logistik AG, die 1885 als Hamburger Freihafen-Lagerhaus Gesellschaft gegründet wurde. Somit ist es durchaus denkbar, dass ein Seitenstapler auf dem Hafengelände in den 60er-Jahren im Einsatz war. An Front und Heck finden wir sehr exakt aufgedruckte Warnschraffuren.

In den Farben der Hamburger Hafen und Logistik AG präsentiert sich die dritte Serienversion des Lancer Boss Seitenstaplers. Ein Einsatz des Fahrzeugs im Hamburger Hafen erscheint durchaus vorstellbar.

Steckbrief:

Wiking 0667 03 Lancer Boss Seitenstapler. FH und Aufbau hellblau. IA grau. Riffelblechflächen silbern bedruckt. FG, Hubvorrichtung, Auspuff und Felgen verkehrsrot. Eine orangetransparente Warnleuchte. UVP 29,99 €.