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News 1:87 Wiking-Neuheiten

Jahresabschlussbericht

Die Spielwarenmesse 2024 steht bevor, jeder blickt erwartungsvoll nach vorne (und nach Nürnberg). Wiking wird dort neben den bekannten Silberlingen auch die neuen Modelle für den Monat Februar vorstellen. In diesem Jahr wird sich einiges bei Wiking in Bezug auf die Erscheinungsweise der Neuheiten wie auch deren Ankündigung ändern. Mehr darüber lesen Sie am Ende dieses Artikels.

Doch es soll keinen Bruch geben, keine Lücke zwischen der Einstellung der Print-Caramini und der Lancierung der Caramini-online. Wir sind den Lesern noch eine Wiking-Neuheitenauslieferung schuldig, und wir begleichen diese Schuld: Die Auslieferung vom Dezember 2023. Wie üblich beginnen wir mit den neuen Lastwagenminiaturen – jener Bereich, der auch die einzige Formneuheit dieser Auslieferung beinhaltet.

Lastwagen

Kabeltrommeltransporte sind seit langem ein fester Bestandteil des Wiking-Modellimperiums, ob als Ladung auf Pritschen oder auf Tiefladern. Im Jahr 1969 debütierte der dreiachsige Mercedes-Benz 2223 Hochbordpritschen-Lastwagen mit fünf durch einen Draht zusammengehaltene Kabeltrommeln. Bis 1978 war er Bestandteil des Wiking-Katalogs, zuletzt mit integriertem Lenkrad. In den vergangenen Jahren erschien der dreiachsige Pritschenlastwagen auch in Kombination mit anderen Fahrerhäusern und verschiedenen Beladungen. Die Tradition der Kabeltrommeltransporte setzt jetzt der Hanomag-Henschel in typischer Zweifarblackierung fort. Allerdings hat Wiking ihm vier aus dem N-Sortiment stammende kleine Kabeltrommeln mit Halter nach einem Vorbild der Kabelwerke Rheydt AG aufgeladen (es wäre auf der Pritsche noch Platz für eine fünfte). Am Standort Rheydt produzierte das dort ansässige Kabelwerk seit 1894 Kabel. Heute ist das Unternehmen Bestandteil des französischen Nexans-Konzerns.

0433 09 Hanomag Henschel F 221 LE Hochbordpritschen-LKW mit Ladegut Kabelrollen „Kabelwerke Rheydt“. FH-Oberteil und Pritsche papyrusweiß. FH-Unterteil, FG und Felgen hellgrau. IA anthrazitgrau. Pritscheneinlage silbern. Kabeltrommeln saphirblau mit anthrazitgrauen Kabeln. Halter in Holzoptik. 33,99 Euro.

Eine modernere Ergänzung zum Modell des Henschel HS 140 Koffersattelzugs nach einem Vorbild der Firma Bruns Heiztechnik stellt der Büssing BS 16 L Pritschen-Lkw dar. Das Modell des Frontlenkers stammt aus dem Formenfundus der von Wiking übernommenen Firma Roskopf, nun mit Wiking-Rädern ausgestattet. Das Vorbildfahrzeug leistet 320 PS, worauf ein Aufdruck an der Front hinweist.

Die Firma Bruns aus Saterland wird in der dritten Generation als Familienunternehmen geführt und wurde 1949 als Klempner- und Sanitärbetrieb gegründet. Heute produziert Bruns Wärmeerzeuger und Warmwasserspeicher für jeden Anwendungsfall und Energieträger.

0849 11 Büssing BS 16 L Pritschen-LKW „Bruns“. FH und Pritsche weiß. IA anthrazitgrau. FG, Stoßstange und Felgen rot. Plane silbergrau. Beiliegende Seitenspiegel. UVP 22,99 Euro.

Der Kranwagen auf dem Fahrgestell der Henschel Bimot Zugmaschine löste kurz nach seiner Ankündigung heftige Diskussionen in der Gemeinde der Wiking-Sammler aus, bis hin zu vulgären Kommentaren. Es ist schon erstaunlich, welche Emotionen kleine Wiking-Autos auslösen können! Aber bald kristallisierte sich heraus, dass das ungewöhnliche Modell mit dem Kranaufbau des Magirus Uranus KW 15 immer mehr Freunde fand und mittlerweile ab Wiking ausverkauft ist. Es gelang Wiking überraschend gut, das Eckige des Aufbau-Radausschnitts auf das Runde der Kotflügel des Fahrgestells zu setzen. Frei nach Sepp Herberger: „Das Eckige muss aufs Runde.“ Im Original wäre der Kranwagen als Zweitverwendung der Zugmaschine bei einem Kranbetrieb durchaus denkbar – sofern denkbar ist, dass eine Henschel HS190S Bimot Zugmaschine überhaupt eine Zweitverwendung fand: Bekanntlich wurden von der Zugmaschine nur drei Exemplare gefertigt. Hätte Wiking sie nicht damals miniaturisiert, wäre dieses Fahrzeug heute wahrscheinlich längst vergessen.

0630 02 Henschel Bimot Kranwagen. Alle Bauteile und Trilex-Felgen oxidrot. Verglasung getönt. UVP 16,99 €.

Am Opel Blitz als Schnell-Lastwagen des Reifenherstellers Dunlop finden wir die einzige Formneuheit dieser Neuheitenauslieferung, eine neue, höhere Plane für die bekannte Pritsche. Die Plane weist einen sehr gelungenen Faltenwurf auf. Das erste Dunlop-Werk wurde 1889 in Irland gegründet, die deutsche Niederlassung in Hanau folgte vier Jahre später. Heute ist die deutsche Dunlop eine Marke von Goodyear, die mit einem Anteil von 80 Prozent am Gesamtumsatz den deutschen Markt versorgt.

0352 03 Opel Blitz Pritschen-LKW „Dunlop“. FH, Pritsche, Plane und Felgen signalgelb. IA staubgrau. FG schwarz. UVP 17,99 Euro.

Bau-, Kommunal- und Landwirtschaftsfahrzeuge

Schweres Gerät: Nach einem Auftritt innerhalb der grünen „WimoBau“-Reihe erscheint der Krupp Ardelt Raupenseilkran mit Abrissbirne in den Farben des Kranunternehmens Toense, die auch beim Bau des Münchner Olympiastadions beteiligt war. Die Toense-Gruppe wurde Ende der 80er-Jahre aufgelöst. Stöbert man im Internet nach Fotos von Fahrzeugen des Unternehmens, findet man einige Vorbilder, die Wiking noch verkleinern könnte.

0661 48 Krupp Ardelt Raupenseilkran RU25 „Toense“. Aufbau, Fahrgestell und Kranausleger zinkgelb. Laufrollen schwarz. Abrissbirne silbern. Verglasung getönt. Gummiraupen. UVP 21,99 €.

Der von Wiking in Kommunalfarben vorgestellte Unimog 411 hat in dieser Ausführung vermutlich so das Werk nicht verlassen. Wahrscheinlich hat ein Bauhof das Fahrzeug gebraucht gekauft und umlackieren lassen. Dennoch ist das Modell eine Bereicherung für den Miniaturbauhof.

0870 07 Mercedes Unimog U411. Aufbau, FG und Felgen pastellorange. IA schiefergrau. Lenkrad schwarz. UVP 15,49 Euro.

Der von Daimler-Benz im Jahr 1972 vorgestellte MB-trac sollte verloren gegangene Marktanteile im Bereich der Landwirtschaft zurückgewinnen, indem er das Konzept des Unimogs weiterführte. Bis 1991 verließen 41365 Exemplare des mit vier gleich großen Rädern ausgestatteten Traktors die Werkhallen in Gaggenau. Wiking stellte sein Modell des MB-trac 65/70 im Neuheitenkatalog 1975 vor und lieferte es in den Farben der Vorbildpräsentation in Kieselgrau und Rot aus. Bis heute ist der MB-trac ein Dauerbrenner im Sortiment der Modellbauer aus Lüdenscheid. Bei der aktuellen Auflage ersetzt Wiking das Rot durch ein Apfelgrün.

0385 96 MB-trac 65/70 Traktor. Aufbau kieselgrau, IA, FG, Kühlergrill und Auspuff schwarzgrau. Kotflügel, Trittstufen und Felgen apfelgrün. UVP 14,49 Euro.

Personenwagen und Kleintransporter

Eine positive Entwicklung ist seit einiger Zeit bei den neu aufgelegten Wiking-Modellen im Personenwagenbereich zu erkennen: Der Ausstattungskomfort in Bezug auf Bedruckung und Chromzierrat wird immer aufwändiger. Damit zaubert Wiking aus den alten Formen überzeugende Modellvarianten, die zu Miniaturen aus aktuellen Produktionen durchaus konkurrenzfähig sind. Das ist sicher auch Verdienst der früheren Wiking-Modellbauer, die es verstanden hatten, die Vorbilder so geschickt zu verkleinern, dass ein nahezu perfektes Abbild im H0-Maßstab entstand. Die Fotos sprechen für sich. Zur Verdeutlichung dieser Entwicklung haben wir einigen der neuen Pkw-Modelle frühere Ausführungen zur Seite gestellt.

Ein klassischer Sportwagen in einer tollen Farbgebung. Das vornehme Weinrot passt geradezu ideal zum BMW 328. Wiking hat das Modell durch zusätzliche Bedruckungen wie die Gurte auf der Motorhaube weiter aufgewertet. Sein Debüt im Wiking-Sortiment feierte der BMW im Jahr 1975 und ist seitdem in unzähligen Farbversionen erschienen. Das Vorbild wurde von 1937 bis 1940 in 464 Exemplaren gebaut und war auch im Motorsport aktiv. Es begründete die Legende vom BMW als sportlicher Marke.

0828 04 BMW 328. Karosserie, FG und Felgen weinrot. IA orangebraun. Lenkrad schwarz. UVP 11,99 Euro.

Dem MG-A 1600 Mk I Roadster von 1955 steht die neue Farbgebung in Perlweiß ausgesprochen gut, besonders in Kombination mit der Inneneinrichtung in Kupferbraun. Ein schicker, britischer Roadster, der Gepäckträger mit Koffer und die Speichenfelgen vermitteln zusätzliches Flair.

0818 05 MG A Roadster mit Gepäckträger und Koffer. Karosserie perlweiß. IA kupferbraun. FG und Koffer schwarz. Heckträger, Stoßstangen und Speichenfelgen chromsilbern. Weißwandreifen. UVP 17,99 Euro.

Der Opel Kapitän ’51 ist der schlagende Beweis dafür, was mittels einer super Lackierung und viel Chromzierrat aus einer Jahrzehnte alten Form herausgeholt werden kann. Das Ergebnis muss sich wahrlich nicht verstecken. Der Opel Kapitän erschien bereits 1953 in noch unverglaster Ausführung. Eine verglaste Version als Veteran kam 1977 auf den Markt.

0110 48 Opel Kapitän 1951. Karosserie und Felgen dunkelgrün. IA lichtgrau. FG und Radkappen silbern. Weißwandreifen. UVP 15,99 Euro.

Das bisher zu den neuen Pkw-Modellen Geschriebene gilt auch für die nachfolgenden Miniaturfahrzeuge. Authentische Farben, gepaart mit viel Chrom, ergeben tolle Modelle. So umfangreich wie der weinrote Mercedes 600 war bisher noch keine Ausführung dieses Wiking-Klassikers bedruckt. Eine drucktechnische Meisterleistung von Wiking! Wenn auch etwas gewagt, die Inneneinrichtung in Rot passt bestens zur Farbe der Karosserie.

0156 04 Mercedes 600 (W100). Karosserie und Radkappen weinrot. IA rot. FG chromsilbern. Felgen silbern. Weißwandreifen. UVP 16,99 Euro.

Der Mercedes-Benz 200/8 in der beigefarbenen Karosserie war zu seiner Zeit ein alltäglicher Anblick auf unseren Straßen, es war quasi die Standardfarbe für diesen Mercedes (Hellbeige 181). Ende der 60er Jahre waren nahezu alle Autos in Varianten des Weißbeigehellgrau lackiert. Alleine Daimler-Benz bot damals sechs Variationen dieses Farbthemas an: Weiß 050, Papyrusweiß 717, Weißgrau 158, Hellbeige 181, Beigegrau 726, Hellelfenbein 670 – und alle sahen, zumindest auf den ersten Blick, gleich aus. Wiking zeichnet das Vorbild mit viel Aufwand nach und bringt damit die Qualität des Formenbaus von 1969 noch stärker zur Geltung.

0141 02 Mercedes-Benz 200/8. Karosserie und Radkappen beige. IA braun. FG Chromsilbern. Felgen silbern. UVP 14,99 Euro.

Wow, was für eine Farbgebung, was für ein Modell, einfach phantastisch! Für den Verfasser ist dies die bisher schönste Version des Mercedes 350 SL, der schon immer ein Traumwagen für ihn war. Deshalb verwendete er sein Taschengeld sofort zum Kauf des 1972 erschienenen Modells, damals noch mit Papiergrill. An diesen erinnert jetzt der toll bedruckte Kühlergrill. Und die hochglänzende und hauchdünne Metalliclackierung bringt die Eleganz dieses Allzeitklassikers so richtig zur Geltung.

0140 40 Mercedes 350 SL (R107). Karosserie zypressengrünmetallic lackiert. IA sandgelb. FG, Stoßstangen, Zierlinie und Felgen chromsilbern. UVP 20,99 Euro.

Das eher unscheinbare Modell des VW Golf II, seit seinem Erscheinen im Jahr 1985 ein Mauerblümchen im Wiking-Sortiment, erfährt durch die vorbildgerechte Lackierung in Umbrabraumetallic eine ungemeine Aufwertung. Aus dem Mauerblümchen ist eine Orchidee geworden.

0045 04 VW Golf II. Karosserie umbrabraunmetallic lackiert. IA beige. FG schwarz. Felgen silbern. UVP 12,99 Euro.

Ein VW New Beetle in Jaguar-Design, gab es so etwas in der Realität? Ja, das Vorbild des Wiking-Modells mit Safari-Leoparden-Muster ist ein Einzelstück von 1998. Zu sehen war das Fahrzeug auf der Beetle Sunshine Tour 2017, einem Treffen von mehreren hundert New Beetle-Fans. Die Sternfahrt endete auf der Festwiese in Travemünde. Wiking hat die aufwändige Gestaltung des Originalfahrzeugs perfekt in den Maßstab 1:87 umgesetzt.

0035 14 VW New Beetle „Safari“. Karosserie gelb mit Jaguar-Motiven bedruckt. IA und FG schwarz. Felgen silbern. UVP 18,99 Euro.

Im Rahmen der Dezemberlieferung gibt es seit ein paar Jahren immer ein besonderes Wiking-Weihnachtsmodell. Die Wahl fiel dieses Mal auf einen Mercedes O319 Panoramabus mit Einachsanhänger. Um die beiliegenden Kisten und anderes Ladegut transportieren zu können, müssen vermutlich die Sitze entfernt werden. Das ist beim Modell kein Problem, denn der Bus besitzt gar keine Inneneinrichtung. Besonders hübsch gelöst hat Wiking die aufgedruckten Vorhänge.

0260 05 Mercedes O 319 Panoramabus mit Anhänger „Merry Christmas“. Karosserie und Anhänger karminrot. Karosseriedach, FG, Kühlergrill und Felgen smaragdgrün. Verglasung getönt mit aufgedruckten Vorhängen. Beiliegendes Ladegut goldfarben. UVP 20,99 Euro.

Zubehör

Die Container der alten Generation erfreuen sich bei den Wiking-Sammlern besonderer Beliebtheit. Dem kommt Wiking mit regelmäßigen neuen Beschriftungsvarianten entgegen. Die Container lassen sich epochengerecht auf älteren Sattelzügen verladen, in unserem Fall auf solchen mit Scania 111 Zugmaschinen.

0018 27 Zubehörpackung mit zwei 20‘-Containern „Contrans“ und „Seatrain“. „Contrans“-Container grauweiß mit silberfarbien lackierten Rahmenprofilen. „Seatrain“-Container papyrusweiß, Dach und Türen zeltgrau. UVP 14,99 Euro.

Neuigkeiten aus Lüdenscheid

Unter dem Motto „Neue Impulse reagieren auf Sammlergewohnheiten –  Wiking wird 2024 schneller“ hat Wiking Mitte Januar Änderungen in Bezug auf den Auslieferungsmodus und die Ankündigung von Neuheiten mitgeteilt. Ab Februar 2024 sollen die Neuheiten nicht mehr im Zwei-Monats-Rhythmus, sondern monatlich sofort nach Fertigstellung in den Handel gebracht werden. Die Neuheiten-Informationen erscheinen online in Form eines Newsletters, die gedruckten Neuheitenblätter gehören der Vergangenheit an. Sie stehen aber als PDF-Dateien zum Download bereit. Auch einen Jahreskatalog in Papierform gibt es nicht mehr. Er existiert aber weiterhin digital und kann von der Wiking-Webseite heruntergeladen werden. In gedruckter Form ist er künftig Bestandteil des Wiking-Magazins, das fortan zu Beginn des Jahres erscheint, bei unverändertem Preis. Das heißt, in absehbarer Zukunft, wohl kurz nach der Spielwarenmesse mit den Februar-Neuheiten, kommt das Wiking-Magazin. Wir haben uns extra bei Wiking versichert, was auf dem Titel stehen wird. Antwort: „Wiking-Magazin 2024“. Das bedeutet für die Sammler des Wiking-Magazines, dass es niemals eine Ausgabe 2023 geben wird. Diese Lücke bleibt. Das sind Veränderungen, und wie alle Veränderungen gewohnter und lieb gewonnener Vorgänge werden sie unterschiedlich aufgenommen und kommentiert.
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